Commerzbank-Chef Manfred Knof strebt keine Verlängerung seines Vertrags an: Der Manager werde seine Aufgaben wie vereinbart bis Ende 2025 erfüllen, darüber hinaus aber „aus persönlichen Gründen“ sein Amt aufgeben, wie die Bank am Dienstagabend mitteilte. Damit steht Deutschlands zweitgrößte Privatbank vor einem Chefwechsel.

Knof informierte den Aufsichtsratsvorsitzenden Jens Weidmann über seine Entscheidung, wonach er die Bank nach Erfüllung seines Vertrages verlassen werde. Weidmann äußerte Bedauern über den bevorstehenden Abgang und zollte Respekt für Knofs bisherige Leistungen.

Über die künftige Leitung der Bank wird seit längerem spekuliert. Als mögliche Nachfolgerin wird Bettina Orlopp genannt, derzeit CFO der Bank. Orlopp genießt dem Vernehmen nach im Vorstand und im Aufsichtsrat hohes Ansehen und wird als Architektin der bisherigen Finanzstrategie angesehen. Ihr Fachwissen und ihre Rolle als Knofs Stellvertreterin könnten ihr entscheidende Vorteile bei der Nachfolge sichern. Schon in der Vergangenheit hatte sie ihre Ambitionen auf den Chefposten angedeutet. Der Aufsichtsrat unter Weidmann, seit Mai 2023 im Amt, werde zeitnah den Nachfolgeprozess einleiten, hieß es weiter.

Knof übernahm 2021 den Vorstandsvorsitz und führte die Commerzbank nach einer Krise zurück auf einen soliden Kurs. Unter seiner Führung gelang es dem Bankhaus, eine Umstrukturierung erfolgreich abzuschließen und sich trotz schwieriger Marktbedingungen zu stabilisieren. Mit einem Fokus auf Kostensenkungen und einer stärkeren Digitalisierung setzte Knof wichtige Meilensteine, um die Bank wettbewerbsfähig zu machen. Der Aktienkurs ist seither deutlich gestiegen.