Compliance Manager erhält Haftstrafe wegen Insiderhandels
hip – Eine ehemalige Mitarbeiterin der UBS ist vom Southwark Crown Court zu drei Jahren Haft wegen Insiderhandels verurteilt worden. Wie die Financial Conduct Authority (FCA) mitteilt, war sie als Senior Compliance Officer bei der Investmentbank in London tätig. In dieser Funktion hatte sie Zugang zu Informationen über alle vorgeschlagenen Übernahmen und Fusionen. Sie habe ihre Tätigkeit genutzt, um mit Hilfe von Wegwerf-Handys Insiderwissen an einen Freund ihrer Familie weiterzugeben – einen Daytrader, der ebenfalls zu drei Jahren Haft verurteilt wurde. Er habe mit darauf basierenden Transaktionen rund 1,4 Mill. Pfund Gewinn gemacht.Fünf Fälle werden aufgeführt, darunter die Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone und der Erwerb von Elizabeth Arden durch LG Household & Healthcare. Der angeklagte Freund der Familie der UBS-Mitarbeiterin habe jeweils Differenzkontrakte (Contracts for Difference, CFD) auf Aktien der Zielgesellschaft gekauft. Der dazu von ihm verwendete Account wurde einem Unternehmen auf den Britischen Jungferninseln zugerechnet, das auch über eine Firmenadresse in der Schweiz verfügte.Die Angeklagten hätten die für ihre Mobilkommunikation benutzten SIM-Karten regelmäßig gewechselt. Die ehemalige UBS-Mitarbeiterin habe zudem ein Blackberry-Modell benutzt, das ihrem Diensthandy entsprach. So konnte sie es auch am Arbeitsplatz verwenden. “Sie waren ein Wildhüter und haben das Wissen, das sie durch ihre Arbeit gewannen, dazu benutzt, ein effizienter und versierter Wilderer zu werden”, sagte Richterin Joanna Korner zur Angeklagten. Das Motiv des Daytraders sei Habgier gewesen. Der Umstand, dass die ehemalige UBS-Mitarbeiterin nicht im selben Maße profitierte wie der Freund ihrer Familie, spiele für das Strafmaß keine Rolle, urteilte Korner. In solchen Fällen müsse es ein “Element der Abschreckung” geben.Die FCA bedankte sich bei der National Crime Agency für deren “signifikante” Hilfe. “Beide Angeklagte waren sich darüber im Klaren, dass sie schwere Straftaten begehen, und haben durchdachte Maßnahmen und Lügen genutzt, um zu verschleiern, was sie taten”, sagte Mark Steward, Executive Director Enforcement & Market Oversight bei der Finanzaufsicht. “Das war nicht opportunistisch, sondern berechnend und organisiert.” Man werde auch weiterhin gegen alle Formen des Insiderhandels vorgehen.