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Covergenta installiert eigenen Geschäftsführer bei Media-Saturn

ab - Seit Jahren beharken sich die Gesellschafter der Media-Saturn-Holding (MSH). In der Krise, in der sich der Elektronikfachhändler aktuell befindet, gibt es jedoch keinen Raum mehr für persönliche Eitelkeiten. Wohl auch aus diesem Grund dürfte...

Covergenta installiert eigenen Geschäftsführer bei Media-Saturn

ab – Seit Jahren beharken sich die Gesellschafter der Media-Saturn-Holding (MSH). In der Krise, in der sich der Elektronikfachhändler aktuell befindet, gibt es jedoch keinen Raum mehr für persönliche Eitelkeiten. Wohl auch aus diesem Grund dürfte sich Mehrheitsgesellschafterin Ceconomy (78,4 %) nun bereiterklärt haben, der von Convergenta (21,6 %), der Vermögensverwaltungsgesellschaft der Kellerhals-Erben, vorgeschlagenen Personalie zuzustimmen. “Auf Initiative der Convergenta haben die Gesellschafter der Media-Saturn-Holding Herrn Florian Wieser zum Geschäftsführer bestellt”, teilten die Gesellschafter mit. Damit wird dem neuen starken Mann in der Holding, Ferran Reverter, ein Sparringspartner zur Seite gestellt, der auf dem Ticket der Minderheitsgesellschafterin reist.Inhaltlich wird sich Wieser, der sich seit vorigem Sommer um die Finanzen der Deutschlandtochter kümmert und derzeit das Finanzressort der Holding interimistisch führt, nun ganz offiziell zum Herrn der MSH-Finanzen aufschwingen. “Die Tatsache, dass sich Ceconomy unserem Vorschlag angeschlossen hat, zeigt, dass beide Gesellschafter auf Augenhöhe agieren”, untermauert Ralph Becker, Geschäftsführer der Convergenta, die Mutmaßung, dass es bei der Personalie um weit mehr geht als um die Besetzung einer vakanten Führungsposition. Konkret gibt Covergenta im Gegenzug nämlich die Blockade der Feststellung der Jahresabschlüsse 2016/17 und 2017/18 auf. Bemerkenswert dabei: Entgegen der satzungsmäßig festgeschriebenen Vollausschüttung des Gewinns beschlossen die Gesellschafter, den Überschuss aus dem Geschäftsjahr 2016/17 zu thesaurieren. Für das Geschäftsjahr 2017/18 stellte sich die Frage nicht, hatte Media-Saturn doch einen hohen Verlust geschrieben. Mitursächlich dafür war der Rückzug aus Russland, der einen negativen Kaufpreis bescherte. Zwar hegt Convergenta weiterhin Zweifel hinsichtlich der Bewertung des Russlandgeschäfts, gleichwohl wurde der Abschluss jetzt abgenickt – “unter Beibehaltung unserer Rechtsansicht”, wie Convergenta betont.”Unser Blick geht nach vorne und nicht in die Vergangenheit”, lobt Jörn Werner, seit März amtierender Vorstandschef von Ceconomy, die gefundene Lösung. Mit Blick auf die Restrukturierung der Elektronikhandelskette gebe es noch viel zu tun, daran arbeiteten Ceconomy und Convergenta konstruktiv und zielorientiert. Das von Ceconomy seit langem verfolgte Ziel, die Minderheitsgesellschafterin aus dem Unternehmen herauszukaufen, dürfte damit erst mal vom Tisch sein.