Credit-Suisse-Verwaltungsrat wird UBS-Treasurer
Bianchi löst Bea Martin als Treasurer der Credit Suisse ab
Reuters/lee Frankfurt
Ein Verwaltungsrat der in Schieflage geratenen Credit Suisse erhält einen Spitzenposten bei der UBS. Mirko Bianchi wird zum 1. Juli Group Treasurer, wie es in einer internen Mitteilung des neuen Finanzchefs Todd Tuckner heißt. Bianchi trete die Nachfolge von Bea Martin an, hieß es in dem Memo, das vor einer Woche an die Belegschaft ging. Treasurer verantworten üblicherweise Aufgaben wie Liquiditätssteuerung, Finanzierung oder das finanzielle Risikomanagement.
Der 1962 geborene schweizerisch-amerikanische Doppelbürger ist seit 2022 Verwaltungsrat der Credit Suisse. Mit seinem neuen Job wird er Oberverantwortlicher für die Finanzierung der entstehenden Megabank. Credit Suisse wurde vor einer Woche im Zuge einer von der Regierung orchestrierten Notübernahme von der größeren Rivalin UBS geschluckt, betreibt sein Geschäft aber weiter.
Vertrauter von UBS-Chef Ermotti
Bianchi begann seine Karriere ursprünglich als Chemieingenieur. Erst nach seinem MBA-Studium in den USA wechselte er in die Finanzbranche. In mehr als drei Jahrzehnten brachte er es bis in die Geschäftsleitung der italienischen Großbank Unicredit, wo er mit dem heutigen UBS-Chef Sergio Ermotti zusammenarbeitete.
Nach einer Station in Wien als CFO der zum Unicredit-Konzern gehörenden Bank Austria und der osteuropäischen Einheiten kehrte er 2015 wieder nach Mailand zurück, um Finanzchef der Gruppe zu werden. Später übernahm er die Leitung des Konzernbereichs Wealth Management & Private Banking.