Hedgefonds

Crispin Odey wird sexuelle Belästigung vorgeworfen

Dem Hedgefondsmanager Crispin Odey wird erneut sexuelle Belästigung vorgeworfen. Die 1991 von ihm mitgegründete Odey Asset Management ist um Schadensbegrenzung bemüht.

Crispin Odey wird sexuelle Belästigung vorgeworfen

Belästigungsvorwürfe gegen Crispin Odey

hip London

Odey Asset Management ist derzeit mit Schadensbegrenzung beschäftigt. Das Magazin der „Financial Times“ hat dem Mitgründer der Hedgefondsgesellschaft, Crispin Odey (64), in einem Feature vorgeworfen, jahrelang Mitarbeiterinnen sexuell belästigt zu haben und für eine toxische Kultur am Arbeitsplatz verantwortlich zu sein. Dem Blatt zufolge wollte sich Morgan Stanley von der Firma, die von Odey mitgegründet wurde, distanzieren. Auch J.P. Morgan und Goldman Sachs hätten ihre Tätigkeit als Prime Broker für Odey Asset Management auf den Prüfstand gesetzt. Odey hatte die Führung der Firma im November 2020 nach drei Jahrzehnten niedergelegt, um sich auf einen neuen Fonds konzentrieren zu können.

Der ehemalige Schwiegersohn von Rupert Murdoch ist nicht nur in der City of London bestens vernetzt. Vor vielen Jahren half er dem prominenten konservativen Politiker Jacob Rees-Mogg bei der Gründung seines Investmentvehikels Somerset Capital Management. Der Sprössling einer Industriellenfamilie aus North Yorkshire ist allerdings wegen seiner Unterstützung für den Brexit nicht überall in der Finanzbranche beliebt. Dass er in der Zeit rund um das EU-Referendum 220 Mill. Pfund an Wetten gegen das Pfund verdiente, brachte einige EU-Gegner gegen ihn auf. Mit Murdochs ältester Tochter Prudence war er nur 15 Monate verheiratet. Die Ehe mit Nichola Pease, die bis 2008 J.O. Hambro Capital Management führte, hielt zwei Jahrzehnte lang.

Odey weist die nun erhobenen Anschuldigungen, die sich über einen Zeitraum von 25 Jahren erstrecken, vehement zurück. Vor zwei Jahren wurde er von dem Vorwurf freigesprochen, eine Investmentbankerin 1998 in seinem Haus in Chelsea sexuell belästigt zu haben. „Wir erkennen das von der ‚Financial Times‘ gezeichnete Bild der Firma nicht wieder“, teilte Odey Asset Management mit. Das Unternehmen ist zuversichtlich, dass seine Dienstleister weiter mit ihm zusammenarbeiten werden. Man befinde sich in „aktiven Diskussionen“.