Daimler einigt sich im Streit um Schrempp-Abschied
igo – Der Autokonzern Daimler hat sich im Rechtsstreit um den Abgang des früheren Konzernchefs Jürgen Schrempp mit rund 100 Klägern geeinigt. Wie das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart mitteilte, seien sämtliche Klagen zurückgenommen und der für den 22. Februar terminierte Entscheidungstermin aufgehoben worden. “Wir haben mit allen Klägern einen außergerichtlichen Vergleich geschlossen”, so eine Konzernsprecherin. Über die Vergleichssumme wurden keine Angaben gemacht.Der Rechtsstreit hatte beide Seiten gut zehn Jahre lang beschäftigt. Es ging um die Frage, ob Daimler den Markt früher als geschehen über den Rücktritt Schrempps am 28. Juli 2005 hätte informieren müssen. Den Klägern zufolge hatte der heute 72-jährige Schrempp seine Rücktrittspläne bereits gut zwei Monate zuvor dem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Hilmar Kopper mitgeteilt. Aktionäre, die ihre Anteilscheine in diesem Zeitraum verkauft hatten, hatten geklagt, weil ihnen dadurch Gewinne aus dem Kursanstieg entgangen waren, den die Nachricht über Schrempps Rücktritt zur Folge hatte.Das OLG hatte die Klage zunächst zurückgewiesen. Die Information sei erst mit Beschluss des Aufsichtsrats im Juli veröffentlichungspflichtig gewesen, urteilten die Richter damals. Dem widersprach der Bundesgerichtshof, der sich wiederum an einem Urteilsspruch des Europäischen Gerichtshofs orientiert hatte, nachdem Konzerne ihre Aktionäre auch über Zwischenschritte bei der Entscheidungsfindung informieren müssen. Das Verfahren war danach an das OLG zurückdelegiert worden.