Dax-Aufsichtsräte im Vergleich wenig international
Dax-Aufsichtsräte im
Vergleich wenig international
kro Frankfurt
Die Internationalisierung der Geschäfte deutscher Börsenschwergewichte spiegelt sich laut einer Studie noch nicht in der Zusammensetzung der dortigen Aufsichtsräte wieder. Der Ausländeranteil in den Kontrollgremien der Dax40-Konzerne liegt seit Jahren bei rund einem Drittel, obwohl der Anteil der ausländischen Aktionäre immer weiter steigt – zuletzt auf rund 90%, wie es in einer Analyse des Personalberatungsunternehmens Russell Reynolds heißt. 80% der Umsätze aller deutschen Dax-Konzerne seien zudem im vergangenen Jahr im Ausland erzielt worden.
Konkret belief sich die Ausländerquote in den Dax40-Aufsichtsräten zuletzt auf 34%. Rechnet man jene Mitglieder heraus, die aus Österreich oder der Schweiz kommen, waren es sogar nur 26%. Zum Vergleich: Im französischen Cac40 lag die internationale Quote jüngst etwa bei 38%. Im britischen FTSE100 waren es 42%.
Eine Wende im deutschen Leitindex sei „nicht in Sicht“, so die Autoren, die die ausländischen Dax-Mandatsträger ohne DACH-Herkunft auch um persönliche Einzelinterviews gebeten hatten. Von den 88 Personen hatten sich dafür rund 35% bereiterklärt und unter anderem der Aussage zum großen Teil zugestimmt, dass die spezifischen Komplexitäten und Herausforderungen im deutschen Aufsichtsratssystem internationale Manager davon abhalten könnten, hierzulande ein Mandat anzunehmen. In Deutschland gilt in großen Kapitalgesellschaften eine paritätische Mitbestimmung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern.
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