Der Ölmagnat von Gatwick geht
hip – David Lenigas (50) hat sein Amt als Executive Chairman von UK Oil and Gas Investments (UKOG) verloren. Der australische Entrepreneur mit Sitz in Monaco hat auf seine Weise dafür gesorgt, dass Anleger im 20. Jahr des Bestehens des Alternative Investment Market an der Londoner Börse an die dunklen Aspekte des Segments erinnert wurden, das Wachstumsunternehmen Zugang zum Kapitalmarkt verschaffen sollte. Er verkündete einen großen Ölfund in der Nähe des Londoner Flughafens Gatwick. Bis zu 100 Mrd. Barrel sollten dort schlummern. Das trieb die Aktien von sechs AIM-Gesellschaften – allesamt Penny Stocks – nach oben, die an den Bohrungen beteiligt waren. Wenig später musste die mittlerweile auch unter dem Namen “Gatwick Gusher” bekannte UKOG zurückrudern. Es war alles doch nicht so gemeint gewesen, und am Ende stellte sich zudem heraus, dass es auch Unklarheiten über die Förderrechte gibt. Vergangenen Monat wurde mitgeteilt, dass die defizitäre Firma ihren Verlust im Ende März abgelaufenen Halbjahr im Vorjahresvergleich noch ausgeweitet hat.Lenigas verlautbarte über Twitter, sein Abgang sei allein seine Entscheidung gewesen. Er habe das seit einiger Zeit geplant. Wie die Gesellschaft mitteilt, wird CEO Steve Sanderson seine Aufgaben übernehmen. Lenigas bleibe dem Unternehmen vorerst als Berater erhalten. Der Hansdampf in allen Gassen hatte im April ein neues Vorhaben an den Start gebracht: Leni Gas Cuba, eine Firma auf den Britischen Jungferninseln, die sich auf Öl- und Gasvorkommen in Kuba konzentrieren soll. Er sitzt in den Boards einiger Rohstoffunternehmen und ist Executive Chairman der auf Seltene Erden fokussierten Rare Earth Minerals. Lenigas war auch schon einmal Chairman der afrikanischen Fluggesellschaft Fastjet.