Der Leiter der Privatkundenbank Deutschland der Deutschen Bank, Lars Stoy, soll vor dem Wechsel in den Vorstand der ING Deutschland stehen. Sein Weggang sei beschlossene Sache und müsse nur noch von den ING-Gremien abgesegnet werden, schreibt das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Finanzkreise. Weder ING noch Deutsche Bank wollten sich am Dienstag auf Anfrage dazu äußern.

Stoy stieg im Mai 2021 vom Leiter Postbank Privatkunden zum Leiter der Privatkundenbank Deutschland auf. Im Juli vergangenen Jahres erhielt er im Zuge einer Reorganisation nach dem Antritt des neuen Privatkundenvorstands Claudio de Sanctis weitere Aufgaben. Stoy bekam zusätzlich die Verantwortung für Wealth Management und Private Banking in Deutschland übertragen.

Die unter Pleiten, Pech und Pannen vonstatten gegangene Überführung der IT der Postbank auf eine Plattform der Deutschen Bank, die dem Konzern schließlich einen Sonderbeauftragten der BaFin eingehandelt hat, der über das Kundenwohl wacht, soll jedoch teilweise auf Stoy zurückgefallen sein und seine Karriereaussichten eingetrübt haben, heißt es.

Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Frankfurt School of Finance and Management hatte er bei der Commerzbank den Einstieg in die Finanzbranche gefunden. Zehn Jahre lang, von 2008 bis 2018, arbeitete er in der Postbank, zuletzt als Vorstandsmitglied. 2013 bis 2017 stand er zudem als CEO der Postbank-Tochter BHW Bausparkasse vor. Danach gehörte Stoy dem Vorstand der DB Privat- und Firmenkundenbank an, bis er 2020 die Leitung des Privatkundengeschäfts der Postbank übernahm.

In Postbank und DB Privat- und Firmenkundenbank hatte Stoy mit Susanne Klöß-Braekler zusammengearbeitet, die seit drei Jahren dem Aufsichtsrat der ING Deutschland vorsteht. Sie war von Dezember 2012 bis Mai 2018 Vorstandsmitglied der Postbank und nach der Fusion mit der Deutschen Bank bis Mai 2020 Vorstandsmitglied der DB Privat- und Firmenkundenbank.