Deutsche-Bank-Aufsichtsrat Schütz wirft das Handtuch
bn/sp –
Deutsche-Bank-Aufsichtsrat Alexander Schütz zieht sich aus dem Kontrollgremium zurück. Zum Ende der diesjährigen Hauptversammlung wird er sein Mandat niederlegen, wie er am Mittwochabend ohne Angabe von Gründen verbreiten ließ. Die übrigen Aufsichtsräte dürfte dies kaum überraschen. Vielmehr dürfte der Vorstandsvorsitzende des österreichischen Assetmanagers C-Quadrat mit diesem Schritt einer Debatte über seine Person oder einer Abwahl auf dem für den 27. Mai anberaumten Aktionärstreffen zuvorkommen.
Wie im Januar öffentlich geworden war, hatte Schütz in einer früheren Mail Ex-Wirecard-Chef Markus Braun geschrieben, der Zahlungsabwickler solle Journalisten „fertigmachen“, die kritisch über die Gesellschaft berichteten. Schütz sprach daraufhin von einer „emotionalen und deplatzierten Äußerung“ und kündigte an, die weiteren Schritte mit Aufsichtsratschef Paul Achleitner zu erörtern. Anfang Februar hatte Schütz, von dem sich die Bank da schon verbal distanziert hatte, bereits den Nominierungsausschuss verlassen, wie auf der Jahresmedienkonferenz des Instituts bekannt wurde. „Wir brauchen auch eine Diskussion über die Kultur in deutschen Aufsichtsräten“, sagte der grüne Bundestagsabgeordnete Danyal Bayaz zur Wochenmitte: „Wenn wir sehen, dass ein Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank privat E-Mails an Markus Braun schreibt und sagt, ,mach die FT fertig‘, zeigt das auch, mit welcher Kultur wir es in Aufsichtsräten zu tun haben.“
(Börsen-Zeitung,