– Die jüngste Vergangenheit von Leoni ist mit Dieter Bellé verknüpft. Der Betriebswirt gehörte dem Nürnberger Autozulieferer jahrelang als Vorstand mit Zuständigkeit für Finanzen an, von 2015 bis 2017 führte er das einstige MDax-Mitglied als Vorsitzender des obersten Führungsgremiums. Im Herbst 2017 trat Bellé vorzeitig von seinem Amt zurück. Damals war er 61 Jahre alt.

Ein verkorkstes Geschäftsjahr 2016 hatte der gebürtige Hamburger zu verantworten. Seinerzeit machte Leoni mit einem Betrugsfall negative Schlagzeilen. Kriminelle erleichterten den Konzern um einen größeren zweistelligen Millionenbetrag mit der Betrugsmasche des sogenannten CEO-Fraud. Für Bellé war das ein peinlicher Vorfall. Er legte Kontrollschwächen bei Leoni schonungslos offen. Zugleich kämpfte er mit fehlerhaften Projektanläufen am Standort Rumänien. Das kostete Leoni ebenfalls viel Geld. Heute wie damals befindet sich das geschwächte Unternehmen in einer schweren Krise. Leoni macht die Corona-Pandemie zu schaffen. An diesem Freitag wird der verheiratete Vater zweier Söhne 65 Jahre alt.