Dieter Manz war das, was man heute als Start-up-Unternehmer bezeichnet. Vor 34 Jahren gründete der Schwabe die Manz Automatisierungstechnik mit Sitz in Reutlingen. Damals kehrte der Ingenieur seinem Arbeitgeber, dem US-Computerkonzern IBM, den Rücken und machte sich mit einem mittelständisch geprägten Anlagenbauer selbstständig. Nach dem Börsengang 2006 lief das Geschäft nicht mehr rund. Der Markt für Solarmodule brach infolge eines Überangebots ein. Der Lieferant von Maschinen für die Herstellung von Solarzellen schwenkte radikal um, um seinen Fortbestand zu sichern. Heute ist das Unternehmen breit diversifiziert mit Schwerpunkten Elektromobilität, Batterien, Elektronik, Energie- und Medizintechnik. Diese Aufstellung half, den Coronaschock 2020 zu überstehen. Vor vier Jahren stieg der einstige CEO (1987 bis 2017) aus dem operativen Geschäft aus, um in den Aufsichtsrat zu wechseln. In dem Gremium ist er stellvertretender Vorsitzender. Der Gründer und seine Familie halten eine Sperrminorität von 25%. Diese Beteiligung ist derzeit am Markt rund 100 Mill. Euro wert. Am Donnerstag wird Dieter Manz 60 Jahre alt.

(Börsen-Zeitung, 24.11.2021)