Geburtstag

Dieter Vogel 80

Als kühler Analytiker und Diplomat, aber auch als Machtmensch ist Dr. Dieter Vogel in Corporate Germany ein bekannter Name. Und auch wenn sich der Maschinenbau-Ingenieur, der am 14. November sein 80. Lebensjahr vollendet, zuletzt rar gemacht hat – Ruhestand scheint für ihn keine Option.

Dieter Vogel 80

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Als kühler Analytiker und Diplomat, aber auch als Machtmensch ist Dr. Dieter Vogel in Corporate Germany ein bekannter Name. Und auch wenn sich der Maschinenbau-Ingenieur, der am 14. November sein 80. Lebensjahr vollendet, zuletzt rar gemacht hat – Ruhestand scheint für ihn keine Option. Gesundheitlich kann sich das der Sportbegeisterte allemal leisten.

Erst im Mai dieses Jahres hat ihm die Hauptversammlung von Klöckner & Co (KlöCo) eine weitere Amtszeit an der Spitze des Aufsichtsrats zugestanden. Ein Amt, das Vogel seit dem Börsengang des Stahlhändlers im Jahr 2006 innehat. Doch das En­gagement des in Eger im heutigen Tschechien geborenen Vogel bei KlöCo reicht noch länger zurück. Ende 2004 kaufte Lindsay Goldberg Vogel, der europäische Arm der Lindsay Goldberg Fonds aus New York, der WestLB den Stahlhändler ab.

Den Deal eingefädelt hatte Vogel, der seinerzeit als Geschäftsführender Gesellschafter die Geschicke der Beteiligungsgesellschaft lenkte und mit dem Duisburger Unternehmen viel vorhatte. Dass die über Jahre geleistete Kärrnerarbeit in diesem Jahr besonders große Früchte trägt, ist nicht zuletzt Vogels Verdienst.

Zu breiter Bekanntheit haben Vogel allerdings seine beiden hauptberuflichen Karrieren verholfen – allen voran seine Laufbahn bei Thyssen, wo er 1986 als Vorstandschef der Thyssen Handelsunion startete. Zehn Jahre später übernahm er den Vorsitz der Thyssen AG.

Doch die Freude über das Angekommensein an der Spitze sollte nicht lange währen. Denn schon im Frühjahr 1997 wurde er vom damaligen Krupp-Chef Dr. Gerhard Cromme mit einem feindlichen Übernahmeversuch überrascht. Bis April 1998 konnte sich Vogel noch an der Thyssen-Spitze halten, dann musste er sein Amt an Dr. Ekkehard Schulz abgeben. Nach dem verlorenen Machtkampf stand Vogel 1999 wieder auf und bei Lindsay Goldberg ein. Erst im vorigen September zog er sich dort als Chairman und Managing Director zurück, um sich ganz auf seine Aufsichtsratsmandate und sein Family Office zu konzentrieren.

Seine berufliche Laufbahn hatte Vogel 1970 bei Bertelsmann gestartet, und auch wenn er dem Medienkonzern schon 1975 den Rücken kehrte, gehörte er doch bis vor wenigen Jahren zum engen Beraterkreis der Gründerfamilie Mohn.

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