Prüferaufsicht

Dörschell führt die Wirtschafts­prüferkammer

Die Wirtschaftsprüferkammer hat ihre Führungspositionen neu besetzt. Andreas Dörschell übernimmt das Zepter von Gerhard Ziegler und will das Vertrauen in den Berufsstand stärken.

Dörschell führt die Wirtschafts­prüferkammer

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Andreas Dörschell ist zum neuen Präsidenten der Wirtschafts­prüferkammer (WPK) gewählt worden. Er ist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sowie Geschäftsführer der mittelständischen Prüfungsgesellschaft Falk. Neben der Prüfungstätigkeit gilt er als ausgewiesener Experte in Fragen der Unternehmensbewertung, teilt die WPK weiter mit. Dörschell folgt an der Spitze der Berufsaufsicht auf Gerhard Ziegler, der zwei Amtszeiten in der Position arbeitete.

Dörschell ist seit 2014 im Vorstand der WPK und engagiert sich seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich für die Belange und Interessen des Berufsstands. Mit Amtsübernahme hebt er hervor, er wolle sich für „eine starke berufliche Selbstverwaltung“ einsetzen. „Es geht mir um eine Kammer, die Berufsaufsicht mit Augenmaß und Transparenz sicherstellt – eine Kammer, die den Berufsstand mit einer Stimme in Öffentlichkeit und Politik vertritt“, sagt Dörschell.

Als eine seiner wichtigsten Aufgaben sieht er es an, junge Leute für den Beruf des Wirtschaftsprüfers zu gewinnen. „Ohne guten Nachwuchs gibt es keine gute Zukunft und auch keine gesicherte Praxisnachfolge. Wir müssen den Nachwuchs für diesen schönen und vielfältigen Beruf begeistern. Es geht gerade nicht um bloßes Abhaken von Zahlen, sondern um viel mehr: Unser modernes Berufsbild steht für das Verstehen von wirtschaftlichen Zusammenhängen, anspruchsvollen Geschäftsmodellen, für Kompetenz in Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsfragen. In allem, was wir tun, sind wir Ver­trauensdienstleister. Vertrauen will gewonnen und erhalten werden. Unser Berufsstand leistet mit seiner Arbeit täglich einen Beitrag für eine funktionierende deutsche Wirtschaft. Dies gilt es deutlich zu machen“, erklärt Dörschell.

Erster neuer Vizepräsident der WPK ist Dr. Christof Hasenburg, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwalt, Notar und Steuerberater aus Berlin, zweiter Vizepräsident ist Maximilian Amon, vereidigter Buchprüfer und Steuerberater aus München. Zudem wählte der Beirat zehn weitere Personen in den insgesamt aus 13 Personen bestehenden Vorstand: elf Wirtschaftsprüfer, zwei vereidigte Buchprüfer. Der Vorstand repräsentiert alle Praxisgrößen, wird betont. Neben neun Mitgliedern von kleinen und mittleren Praxen seien auch die vier Marktführer KPMG, PwC, EY und Deloitte vertreten.

An der Seite von Dörschell wird auch Susann Ihlau arbeiten, die neu in den Vorstand der WPK gewählt wurde. Die Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin ist Partnerin von Mazars und unterstützt vom Standort­ Düsseldorf aus Mandanten in der Unternehmensbewertung und Transaktionsberatung. Ihre neue Rolle in der WPK will Ihlau nutzen, um das durch den Wirecard-Skandal erschütterte Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wirtschaftsprüfer wieder zu stärken. Wie Dörschell will sie zudem ihre Aufmerksamkeit auf die Nachwuchsförderung und -entwicklung richten.

Vorsitzer des Beirats der WPK in der Amtszeit 2022 bis 2026 ist Dr. Karl Petersen, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater aus München. Erste stellvertretende Beiratsvorsitzerin ist Ingrid Menges, vereidigte Buchprüferin und Steuerberaterin und Rechtsbeistand aus Bayreuth, zweite stellvertretende Beiratsvorsitzerin ist Verena Heineke, Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin aus Düsseldorf.

Die WPK ist maßgeblich für die Berufsaufsicht der Prüfer in ihrer Tätigkeit bei nichtkapitalmarktorientierten Unternehmen zu­ständig. Die Prüfer von Unternehmen öffentlichen Interesses, die Aktien oder Anleihen ausgegeben haben, unterliegen seit 2016 der vom Berufsstand unabhängigen Ab­schlussprüferaufsichtsstelle Apas. Die Apas hat auch die öffentliche fachbezogene Aufsicht über in der Zuständigkeit der WPK liegende Aufgaben.

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