Eberhard von Kuenheim 90
sck – Der Aufstieg von BMW zu einem führenden Hersteller von Oberklassefahrzeugen ist vor allem mit dem Namen Eberhard von Kuenheim verbunden. Der Manager stand 23 Jahre lang an der Spitze des Münchner Autokonzerns und war sechs Jahre Chefaufseher. Seine Aufgabe als Vorstandschef in den Jahren von 1970 bis 1993 erfüllte er mit hohem Einsatz. Das werteten Beobachter seinerzeit als Ausdruck eines preußischen Arbeitsethos und Pflichtgefühls. Er stellte hohe Anforderungen an sich selbst und an die Führungselite des Landes. Er zählte zu den Visionären in der deutschen Autoindustrie. Insofern galt Kuenheim als Ausnahmeerscheinung in der deutschen Wirtschaft. Der Ingenieur stammte aus einem ostpreußischen Adelsgeschlecht.Mit Kuenheim an der Unternehmensspitze expandierte der bayerische Autohersteller rasch. Unter seiner Ägide verzwanzigfachte der Konzern seinen Jahresumsatz. Sein Wirken als BMW-Lenker war von Erfolgen geprägt. Diese Leistung war umso bemerkenswerter, da BMW elf Jahre vor seinem Amtsantritt als CEO (1959) die Insolvenz drohte. Allerdings musste Kuenheim in seiner anschießenden Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender einen herben Rückschlag verdauen. BMW hatte sich mit dem Kauf von Rover übernommen und drohte von den hohen Verlusten der britischen Tochter in den Abgrund gezogen zu werden.Kuenheim zog damals zusammen mit dem seinerzeit in die Kritik geratenen Vorstandschef Bernd Pischetsrieder die Reißleine. BMW erholte sich danach wieder von der Krise. In den vergangenen zehn Jahren absolvierte das Unternehmen Rekordfahrten in Folge bei Absatz, Umsatz und Gewinn.Vor zwei Jahren machte BMW Schlagzeilen mit der Nachricht, dass die beiden Unternehmensstiftungen (BMW Stiftung Herbert Quandt und Eberhard-von-Kuenheim-Stiftung) als Gründen der Effizienz zusammengelegt werden. Im Jahr 2000 machte ihm sein Arbeitgeber dieses Abschiedspräsent, um seine Leistung auf diese Weise zu würdigen.Am kommenden Dienstag wird Kuenheim 90 Jahre alt.