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Eelco Blok räumt KPN-Spitze für Maximo Ibarra

md - Nach dann sieben Jahren an der Spitze des niederländischen Telekommunikationskonzerns KPN wird Eelco Blok am 18. April nächsten Jahres, dem Tag der Hauptversammlung, seinen Platz räumen. Es sei Zeit für einen Wechsel, sagte der 60-jährige Vater...

Eelco Blok räumt KPN-Spitze für Maximo Ibarra

md – Nach dann sieben Jahren an der Spitze des niederländischen Telekommunikationskonzerns KPN wird Eelco Blok am 18. April nächsten Jahres, dem Tag der Hauptversammlung, seinen Platz räumen. Es sei Zeit für einen Wechsel, sagte der 60-jährige Vater von drei Kindern, der leidenschaftlicher Segler ist. Neuer CEO und Chairman von KPN soll den Angaben zufolge Maximo Ibarra werden, der bis Sommer dieses Jahres die italienische Wind Tre leitete.Blok war seit 1983 bei KPN beschäftigt und gehörte dem obersten Management seit 2004 an. Er war im Laufe seiner Karriere für Unternehmensstrategie und Innovationen ebenso zuständig gewesen wie für das Festnetzgeschäft. Die Umwandlung der traditionellen Telefongesellschaft in einen Telekomkonzern, der neben Telefongesprächen auch Internet, Fernsehen und andere Breitbanddienste anbietet, fiel in seine Verantwortung. In seiner Amtszeit als CEO hatte er mit einem Umbruch in der Telekommunikationsbranche zu kämpfen. So implodierte etwa das Geschäft mit SMS infolge von neuen Applikationen wie Whatsapp ein. Bei seinem Antritt im April 2011 hatte er sich deshalb bei der Belegschaft und Investoren zunächst unbeliebt gemacht, als er ein drastisches Sparprogramm verkündete und die Gewinnerwartung senkte.Die aufregendste Phase in der Ära Blok dürfte aber das zweite Halbjahr 2013 gewesen sein, als sich KPN in einem Abwehrkampf gegen América Móvil, den größten lateinamerikanischen Telekomkonzern, befand. Das vom Mexikaner Carlos Slim kontrollierte Unternehmen war zu der Zeit bereits mit knapp 30 % an KPN beteiligt und hatte 7,2 Mrd. Euro für die verbliebenen Anteile geboten. Doch eine Stiftung, die bei der Privatisierung von KPN auch zum Schutz vor einer feindlichen Übernahme eingerichtet worden war, durchkreuzte letztendlich die Pläne Slims. Erfolgreicher AbwehrkampfZum Scheitern der Avancen Slims trug bei, dass die Niederländer unter Führung Bloks parallel den Verkauf ihrer deutschen Tochter E-Plus an Telefónica Deutschland (O2) vorantrieben. Am 23. Juli 2013 gab KPN bekannt, dass Telefónica E-Plus für 5 Mrd. Euro plus 17,6 % der Aktien von KPN übernehmen soll. Anfang Oktober 2014 wurde die Übernahme durch Telefónica Deutschland abgeschlossen. Hauptkonkurrent von KPN ist heute Ziggo, ein Joint Venture von Vodafone und Liberty Global.Ibarra war seit 2012 CEO der italienischen Firma Wind Telecommunications, für die er seit 2004 tätig war. Seit dem vergangenen Jahr war der 48-Jährige als CEO von Wind Tre verantwortlich für die Integration im Joint Venture der italienischen Telekommunikationsaktivitäten von Veon (Wind Telecommunications) und CK Hutchison (3 Italia), die jeweils zur Hälfte an Wind Tre beteiligt sind. Wind Tre kam den Angaben zufolge zuletzt auf einen Umsatz von rund 6,5 Mrd. Euro und hat mehr als 30 Millionen Mobilfunk- sowie 2,8 Millionen Festnetzkunden.Vor seiner Zeit bei Wind hatte Ibarra verschiedene Führungsfunktionen u.a. bei Benetton, Fiat und DHL inne. Zu Beginn seiner Karriere war er aber bereits mit der Telekombranche in Kontakt gekommen, als er im Marketingbereich für Vodafone Italy und Telecom Italia arbeitete.Der künftige KPN-Chef hat in Rom Politik- und Wirtschaftswissenschaften studiert und später diverse Postgraduiertenkurse an renommierten Hochschulen (zum Beispiel an der London Business School und der französischen Insead) absolviert. Ibarra hat sowohl die kolumbianische als auch die italienische Staatsbürgerschaft. Er ist verheiratet und Vater einer Tochter.