Ehemaliger CEO der Air New Zealand wird Premierminister von Neuseeland
Nur drei Jahre nach seinem Einstieg in die Politik wird der ehemalige Chef der Fluggesellschaft Air New Zealand, Christopher Luxon (53), neuseeländischer Premierminister. Er war nach seiner Karriere als Airline-CEO − 2012 bis 2019 − Vorsitzender der Mitte-Rechts-Partei National Party geworden und löst nun nach sechs Jahren eine Mitte-Links-Regierung unter Führung der Labour-Partei ab.
Luxon, der vor seiner Zeit bei Air New Zealand leitende Funktionen beim Konsumgüterkonzern Unilever innehatte und unter anderem Unilever Canada führte, sagte, er werde seine Fähigkeiten, die er im Management von Unternehmen erworben hat, nutzen, um die Situation Neuseelands und seiner Bewohner zu verbessern.
Unter anderem versprach er, die hohe Inflation einzudämmen und die Staatsverschuldung zu senken. "Ich möchte das Land zusammenbringen", sagte Luxon außerdem auf einer Pressekonferenz, nachdem er im Trikot der All Blacks den dramatischen Sieg der Rugby-Nationalmannschaft im Viertelfinale der Weltmeisterschaft verfolgt hatte.
In eine konservative Schublade stecken lassen will sich der künftige Premierminister nicht. Wiederholt hat er den Kampf gegen Treibhausgasemissionen und gegen Kinderarmut als seine besonderen Anliegen genannt und schon früh angekündigt, te reo Māori, die indigene Sprache Neuseelands, lernen zu wollen. Nach der Wahl versprach der Vater von zwei erwachsenen Kindern "im Namen aller Neuseeländer zu regieren, wo auch immer sie sind, wer auch immer sie sind und welche Lebensumstände sie haben".
In Porträts wird der Neuseeländer als äußerst disziplinierter Mann mit einer unerbittlichen Arbeitsmoral beschrieben. Luxon wurde in Christchurch auf der Südinsel geboren und wuchs in der größten Stadt, Auckland, auf. Er erwarb einen Master of Commerce an der University of Canterbury in Christchurch, bevor er für 18 Jahre bei Unilever anheuerte.
Mit der Wahl eines ehemaligen Managers betreten die Neuseeländer indes nun kein Neuland. 2008 war John Key ans Ruder gekommen, der bis 2016 als Premierminister amtierte − er hatte zuvor unter anderem für Merrill Lynch und die Fed gearbeitet.