Getabstract International Book Award 2024

Ein Quartett an Buchpreisen und ein Abschied

Der Getabstract International Book Award 2024 geht an Marie-Theres Braun und Dominique Leipzig. Die Publikumspreise gewinnen Nicolaj Schmolcke und Julie Smith.

Ein Quartett an Buchpreisen und ein Abschied

Ein Quartett an Buchpreisen
und ein Abschied

Von Alexandra Baude, Frankfurt
ba Frankfurt

Die Verleihung des Getabstract International Book Award fiel 2024 emotionaler aus als sonst, denn es wurde auch Abschied gefeiert. Der von Arnhild Walz-Rasilier, Vice-President von Getabstract und Initiatorin des Preises, die sich in den Ruhestand verabschiedet. Im Mittelpunkt des Abends standen aber natürlich Bücher, und zwar solche, die aktuelle wirtschafts- und businessrelevante Themen auf besondere Weise behandeln. In der Kategorie „Business Impact“ traf dies für die Jury auf „Menschen überzeugen, die Recht haben wollen“ (Campus) von Marie-Theres Braun zu, sowie auf „Trust.“ (ForbesBooks) von Dominique Leipzig. Die Publikumspreise gingen an Julie Smith für „Coach Yourself Confident“ (Practical Inspiration Publishing) sowie an Nikolaj Schmolcke für „Offene Geheimnisse“ (Econ). Die Gewinner der rein englischsprachigen Kategorie „Learning Impact“ werden am 24. Oktober im Rahmen des virtuellen Global L&D Knowledge Forums gekürt.

Der Schweizer Anbieter von unter anderem Wirtschaftsbuch-Zusammenfassungen hat aus mehr als 10.000 englisch- und deutschsprachige Sachbuchtiteln, die zwischen Juli 2023 und Juni 2024 erschienen sind, je fünf Bücher für die Shortlist herausdestilliert. Die Bücher sollten dabei herausragend sein, und „nicht nur hinter den Firmentüren dieser Welt gelesen und gebraucht werden“, wie es heißt. Die entscheidenden Attribute sind dabei Relevanz, Zuverlässigkeit, Innovation, Leserfreundlichkeit und Anwendbarkeit.

Die Preisträgerin Marie-Theres Braun (Mitte) und Danja Hetjens, Cheflektorin des Campus Verlags (Rechts). Foto: Daniel Schwarz/getAbstract

Konfrontation gehört dazu

Konfrontation als Teil von Kooperation ist das Rezept, das Braun in ihrem Buch gibt. Ihre Fragestellung ist, wie es gelingt, bei verhärteten Fronten im Gespräch zu bleiben. Etwa bei unterschiedlichen politischen Standpunkten. Kooperativ zu sein bedeute nicht, sehr weich zu sein und immer Verständnis für alles zu haben. In ihrem Buch stellt sie rhetorische Techniken vor, die das Muster von Angriff und Gegenangriff überwinden. Zudem zeigt sie mittels alltäglicher Beispiele, wie auch schwierige Gespräche gemeistert werden können. „Eine wertvolle Lektüre für alle, die Diskussionen sinnvoll und wertschätzend gestalten möchten“, lobt Getabstract.

Links die Autorin Dominique Leipzig. Foto: Daniel Schwarz/getAbstract

„Treuhänderische Aufgabe“

Eine praktische Hilfestellung für Unternehmen, das Zusammenspiel von Daten, KI und Datenschutz zu managen, liefert Leipzig mit „Trust.“. Denn Firmen benötigen Daten, um zu wachsen und innovativ zu sein. Dieser Trend wird durch technologische Fortschritte wie generative KI verstärkt und beschleunigt. Führungskräfte müssten die Verantwortung für die Daten ihrer Mitarbeiter, Kunden und Partner „wie eine treuhänderische Aufgabe sehen, bei der der verantwortungsvolle Umgang mit Daten entscheidend für den Aufbau von Vertrauen und den Schutz ihrer Marke ist“, erklärt Leipzig.

Links der Autor Nikolaj Schmolcke, daneben Econ-Verlagsleiter Jürgen Diessl. Foto: Daniel Schwarz/getAbstract

Denkbar knapp

Mit nur vier Stimmen Unterschied fiel die Entscheidung beim deutschsprachigen Publikumspreis aus. Hier setzte sich Schmolcke durch − mit einem Buch, das er angesichts des trockenen Themas eigentlich sofort abgelehnt hätte, wie Econ-Verlagsleiter Jürgen Diessl sagte. Denn „Wer zur Hölle will schon ein Buch über Bilanzen lesen?“ Die Jury aber meint: Wer hätte gedacht, dass Bilanzen auf derart faszinierende Weise die Geschichten von Unternehmen erzählen, und wie einfach sich das tiefere Verständnis der finanziellen Gesundheit von Unternehmen dadurch erschließen lässt. Smith wiederum zeigt in ihrem Buch, wie man seinen inneren Kritiker herauszufordern, seine Stärken nutzen und die Höhen und Tiefen der Selbstzweifel meistern kann. Ihr innerer Kritiker heißt übrigens Nigel.

Links die Preisträgerin Julie Smith. Foto: Daniel Schwarz/getAbstract
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