Einkaufschefin Kux verlässt Siemens im Herbst 2013
mic – Die Siemens-Einkaufschefin Barbara Kux wird ihren Vertrag erfüllen und den Konzern im Herbst nächsten Jahres verlassen. Dies teilten die Münchner nach einer Aufsichtsratssitzung mit. In der Mitteilung klingt an, dass das Ressort “Einkauf” anschließend nicht in dieser Form weiterbestehen wird.Es ist von einem Überleitungsprozess die Rede, in dessen Rahmen in den kommenden Monaten die Integration der Einkaufs-Funktion in die geschäftsführenden Einheiten vollzogen werde. Dies werde Kux gemeinsam mit den CEOs der vier Sektoren erarbeiten und etablieren. Allerdings dürfte noch kein formaler Beschluss gefallen sein, das Ressort aufzulösen. “Alle weiteren personellen und organisatorischen Fragen in diesem Zusammenhang werden zu einem späteren Zeitpunkt entschieden”, heißt es in der Mitteilung.Das Einkaufs-Management spielt im angelaufenen Unternehmensprogramm 2014 eine große Rolle, weil es einen Ergebnisbeitrag von mindestens 3 Mrd. Euro liefern soll. Dies ist die Hälfte der angepeilten Kosteneinsparung. Kux wird nur den ersten Teil des Unternehmensprogramms begleiten.Ihre Verdienste werden in der Mitteilung ausdrücklich hervorgehoben. Demnach sind heute 55 % des konzernweiten Einkaufsvolumens gebündelt. Bei ihrem Amtsantritt im Jahr 2008 waren es knapp 30 % gewesen, damals hatte Kux 60 % als Zielwert genannt. Beim Anteil des Einkaufsvolumens, das aus den Schwellenländern stammt, hat die Managerin ihr Ziel übertroffen. Es entfielen 26 % auf diese Regionen, geplant war ein Wert von 25 %. Im Jahr 2008 war es lediglich ein Fünftel gewesen.Die kumulierten Ergebnisbeiträge aus dem Einkaufs-Management belaufen sich der Mitteilung zufolge zwischen den Geschäftsjahren 2008/2009 und 2011/2012 auf einen höheren einstelligen Euro-Milliardenbetrag. Damit dürfte ein Betrag von 8 Mrd. bis 9 Mrd. Euro gemeint sein.Dies lässt sich nicht in Deckung bringen mit der jüngsten Angabe von Finanzvorstand Joe Kaeser, dass der Einkauf im Geschäftsjahr 2010/2011 den Gewinn um rund 1,3 Mrd. Euro erhöht habe. Der tatsächlich erreichte Betrag müsste erheblich höher sein, wenn die 8 Mrd. bis 9 Mrd. Euro der Realität entsprechen. Denn der Großteil von diesen 8 Mrd. bis 9 Mrd. Euro muss in den vergangenen zwei Jahren erwirtschaftet worden sein, schließlich betrugen die Einsparungen früheren Angaben zufolge in der ersten Hälfte des Abschnitts 2009/2012 nur rund 3 Mrd. Euro. Kaeser hatte die Zahl von 1,3 Mrd. Euro am Rande der Siemens-Jahrespressekonferenz in Berlin in kleiner Runde aus dem Stegreif genannt.