Elf Jahre Berufsverbot für ehemaligen Carillion-Finanzchef
Elf Jahre Berufsverbot für ehemaligen Carillion-Finanzchef
hip London
Zafar Khan ist als erster von acht ehemaligen Carillion-Topmanagern, denen ebenfalls Berufsverbot droht, für elf Jahre aus den britischen Vorstandsetagen verbannt worden. Es war die erste Entscheidung des britischen Insolvency Service nach dem Company Director Disqualification Act, nachdem der ehemalige Schatzkanzler Kwasi Kwarteng rechtliche Schritte gegen die Führungsspitze autorisiert hatte. Der Baukonzern und Outsourcing-Dienstleister war 2018 unter seinem 1,5 Mrd. Pfund schweren Schuldenberg zusammengebrochen. Die Gesellschaft hatte hauchdünne Margen akzeptiert, um sich im Wettbewerb um Großaufträge durchzusetzen. Ein Jahr später hatten beim Rivalen Interserve die Gläubiger die Kontrolle übernommen.
“Ich übernehme zwar die Verantwortung für mein Handeln als Boardmitglied von Carillion, glaube aber wirklich, dass die Höhe der Verschuldung, deren Wachsen man in den vorangegangenen Jahren zugelassen hatte, der maßgebliche Faktor für die Schwierigkeiten war, in die Carillion 2017 geriet, als sich das Marktumfeld verschlechterte”, hatte Khan wenige Wochen nach dem Zusammenbruch des Unternehmens an Abgeordnete geschrieben. Er war nur wenige Monate im Amt. Im vergangenen Jahr erhielten Khan, der ehemalige CEO Richard Howson und Richard Adam, ein Vorgänger Khans, wegen irreführender Aussagen zum Zustand der Finanzen des Unternehmens sechsstellige Geldstrafen von der Finanzaufsicht FCA.