Elke Reichart wird Chief Digital Officer bei Infineon
Elke Reichart wird Digitalvorständin von Infineon
sck München
Von Stefan Kroneck, München
Infineon hat die im Vorstand vakant gewordene Position des Chief Digital Transformation Officers (CDTO) neu besetzt. Deutschlands größter Chiphersteller teilte mit, dass der Aufsichtsrat Elke Reichart mit Wirkung zum 1. November 2023 in den Vorstand berufen habe. Die frühere Hewlett-Packard-Managerin folgt auf Constanze Hufenbecher, die sich entschieden hat, ihren auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. In ihrem Aufgabenfeld werde Reichart unter anderem für konzernweite Digitalisierungsprojekte, die IT-Infrastruktur sowie die Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns verantwortlich sein, so Infineon.
Reichart war von 2018 bis 2021 Chief Digital Officer der Tui Group. In dieser Funktion verantwortete sie die Digitalisierungsstrategie des weltgrößten Touristikkonzerns. Zuvor war sie über 25 Jahre lang in verschiedenen Managementpositionen bei Hewlett-Packard (HP) tätig, unter anderem als Vice President Strategy & Planning am Hauptsitz von HP in Palo Alto (Kalifornien).
Reicher Erfahrungsschatz
Im Mai teilte Infineon mit, dass Hufenbecher das Unternehmen verlasse. Ihr Vertrag wäre noch bis April 2024 gelaufen. Die Betriebswirtin (Jahrgang 1970) heuerte erst 2021 beim Dax-Konzern mit Sitz in Neubiberg bei München an. Im fünfköpfigen Vorstand übernahm sie seinerzeit das neu geschaffene Ressort Digital Transformation.
Die 57 Jahre alte Reichert hat Volkswirtschaftslehre, Romanistik und angewandte Informatik in Gießen und Montpellier studiert. Die Mutter von drei Kindern startete ihre berufliche Karriere als Vertriebsbeauftragte bei HP. Sie gehörte von 2009 bis 2016 dem Aufsichtsrat von HP Deutschland an. Die aus Tübingen stammende Managerin wird aufgrund ihrer langen Erfahrungen sehr geschätzt. Mit Elke Reichart habe Infineon "eine international erfahrene und profilierte Technologie-Managerin" für den Vorstand gewinnen können, ließ sich Aufsichtsratschef Herbert Diess in einer Pressemitteilung zitieren. „Sie hat in ihrer Karriere bewiesen, dass sie internationale Organisationen weiterentwickeln und Digitalisierungsprojekte erfolgreich umsetzen kann“, ergänzte der frühere Volkswagen-CEO.
Aktie unter Druck
Seit April 2022 führt Jochen Hanebeck den Infineon-Konzern. Der CEO setzt auf Expansion durch einen kräftigen Ausbau der Fertigungskapazitäten. Das kostet zunächst viel Geld. Hanebeck ist davon überzeugt, dass Infineon sich mit diesem Konzept Wettbewerbsvorteile für kommende zyklische Aufschwünge verschafft. Die Anleger reagierten auf die Kapazitätserweiterungen verschnupft. Seit der Ankündigung Anfang Dezember, noch mehr in Vorleistung zu gehen, büßte die Aktie des Dax-Mitglieds ein Viertel an Wert ein.