Bindeglied zur Finanzwirtschaft

Emma Reynolds wird City-Ministerin

Emma Reynolds wird Tulip Siddiq als City-Ministerin ersetzen. Die ehemalige Lobbyistin ist in der Finanzbranche bestens vernetzt.

Emma Reynolds wird City-Ministerin

Emma Reynolds wird neue City-Ministerin

hip London

Emma Reynolds hat nah dem Rücktritt von Tulip Siddiq das Amt der City-Ministerin übernommen. Wie 10 Downing Street mitteilte, zieht zudem Torsten Bell als parlamentarischer Staatssekretär ins Schatzamt ein. Zugleich werde der ehemalige Chef der linksliberalen Denkfabrik Resolution Foundation als parlamentarischer Unterstaatssekretär im Arbeitsministerium fungieren.

Der offizielle Titel des Amts von Reynolds lautet Economic Secretary to the Treasury. Sie soll das Bindeglied zwischen Labour-Regierung und Finanzwirtschaft werden. Dort ist sie bestens vernetzt. Nachdem sie 2019 das Unterhausmandat für den Wahlkreis Wolverhampton North East verloren hatte, arbeitete sie für den Verband TheCityUK als Managing Director, Public Affairs, Policy & Research.

Zwischenspiel als Lobbyistin

Dabei drängte sie Medienberichten zufolge darauf, geplante Offenlegungspflichten für Geschäfte mit der Volksrepublik China zu entschärfen. Bloomberg zufolge ging es dabei darum, das Land aus dem „Enhanced Tier“ des Foreign Influence Registration Scheme herauszuhalten. Die Kategorisierung hätte für mehr Transparenz gesorgt.

Im vergangenen Jahr wurde sie im Wahlkreis Wycombe als erste Labour-Abgeordnete seit 1951 ins House of Commons gewählt. Reynolds hatte in ihrer Zeit als Abgeordnete für Wolverhampton North East diverse Positionen im „Schattenkabinett“ des damaligen Oppositionsführers Ed Miliband inne. Unter anderem war sie als Europaministerin vorgesehen. Sie war auch Schatzmeisterin einer parteiübergreifenden Parlamentariergruppe, die sich mit den Beziehungen Großbritanniens zum Reich der Mitte beschäftigte.

Ehemaliger Miliband-Berater

Die Oxford-Absolventin trat gegen den EU-Austritt ein und ist „New Labour“ zuzurechnen, dem Lager der Anhänger des wegen des Irak-Kriegs in Ungnade gefallenen Premierministers Tony Blair.

Bell, der für Swansea West im Unterhaus sitzt, zählte zu Milibands Beratern und soll 2015 die Idee gehabt haben, die Wahlversprechen der Partei auf einer übermannsgroßen Steintafel zu präsentieren. Über den „Ed Stone“ machten sich nicht nur konservative Medien lustig. Später gab es Ärger mit der Wahlkommission wegen fehlender Belege.

Bells Zwillingsbruder Olaf Henricson-Bell wurde von Premierminister Keir Starmer zum Chef der „Policy Unit“ in 10 Downing Street gemacht.

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