Bankhaus Metzler

Emmerich Müller 65

Wenn Deutschlands ältestes ununterbrochen familiengeführtes Geldhaus sein Zahlenwerk vorstellt, rechnet kein Journalist am Finanzplatz mit Überraschungen. Dass man das Jahrespressegespräch des Bankhauses Metzler in den Zeiten des...

Emmerich Müller 65

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Wenn Deutschlands ältestes ununterbrochen familiengeführtes Geldhaus sein Zahlenwerk vorstellt, rechnet kein Journalist am Finanzplatz mit Überraschungen. Dass man das Jahrespressegespräch des Bankhauses Metzler in den Zeiten des pandemiebedingt gebotenen „Social Distancing“ trotzdem vermisste, hat viel mit Emmerich Müller zu tun. Als persönlich haftender Gesellschafter verantwortet er neben dem Private Banking und zentralen Bereichen des Bankgeschäfts auch die Unternehmenskommunikation. Die unprätentiös liebenswürdige Art, mit der er diese Rolle ausfüllt, prägt das Bild der Privatbank. Wo andere mit Imagefilmchen und Hightech aufwarten, punktet das Bankhaus Metzler mit dem intelligenten Gespräch – wenn auch nicht gerade über Gott und die Welt, dann aber über die Auswirkungen der Geldpolitik und die (Frankfurter) Finanzwelt.

Ehrenamtlich repräsentiert er das Bankhaus in verschiedenen Verbänden und Institutionen, etwa als Vorstandsmitglied im BdB und bis 2016 als Vorsitzender des hessischen Bankenverbands sowie als Kuratoriumsmitglied der Albert-und-Barbara-von-Metzler-Stiftung, der Stiftung Familienunternehmen sowie als Mitglied des Verwaltungsrats der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Der WM Gruppe, Herausgeberin der Börsen-Zeitung, ist er durch sein langjähriges Engagement für die Interessengemeinschaft Frankfurter Kreditinstitute (IFK) verbunden. Die dem Menschen zugewandte Art des gebürtigen Wiesbadeners, der im Rheingau aufgewachsen ist, korrespondiert mit dem Wesen des Mäzens und Menschenfreunds Friedrich von Metzler. Der Bankier in elfter Generation, der den Volljuristen Müller im Jahr 2000 in den Partnerkreis holte, schätzt ihn auch als Freund: „Seitdem wir uns kennen, ist er meine Stimme der Vernunft, auf die ich mich immer verlassen kann – beruflich wie privat.“

Für den 78-jährigen Metzler, der sich vor drei Jahren aus der Ge­schäftsführung zurückgezogen hat, ist Müller das Bindeglied, um das Geldhaus an die nächste Generation weiterzugeben. Dass dieser Traum vieler Unternehmerfamilien ein weiteres Mal glücken könnte, zeichnet sich angesichts des großen Engagements der im Private Banking und im Assetmanagement tätigen Kinder immer deutlicher ab. Bis dahin hält Müller, der an diesem Freitag seinen 65. Geburtstag feiert, als „Mannschaftskapitän“ die Stellung, wie es beim Bankhaus Metzler heißt.