wü – Sie ist die einzige Frau, die die operativen Geschäfte eines CAC-40-Konzerns leitet. Doch nun gerät Engie-Chefin Isabelle Kocher kurz vor einer Verwaltungsratssitzung am 17. Dezember unter Druck. Presseberichten zufolge könnten ihre Tage an der Spitze des Versorgers gezählt sein. Der französische Staat, der mit 24 % an Engie beteiligt ist, wolle sich von Kocher trennen, berichtet “Les Echos”. Aber entgegen entsprechenden Spekulationen in den letzten Tagen wolle er davon absehen, sie vor Beendigung ihres Mandats im Mai 2020 abzulösen. Einige Verwaltungsratsmitglieder sollen der Managerin, die am gestrigen Montag 53 Jahre alt geworden ist, die schwache Kursentwicklung Engies an der Börse vorwerfen. Die Absolventin der Elitehochschule École Normale Supérieure hat die Leitung von Engie 2016 übernommen. Der Kurs der Engie-Aktie hat innerhalb der letzten drei Jahre 21 % zugelegt. Zusätzlich dazu soll es zwischen einigen Verwaltungsratsmitgliedern und Kocher Differenzen über die Strategie geben. Die Managerin will bis 2021 Aktivitäten für 6 Mrd. Euro verkaufen und verstärkt auf erneuerbare Energien und Dienstleistungen setzen. Sie ist jedoch dagegen, einige Gas-Aktivitäten zu verkaufen, wie ein Teil des Verwaltungsrates es befürwortet. Zusätzlich zu den Spekulationen über die Zukunft Kochers gab es in den vergangenen Tagen Gerüchte, Engie könnte zerschlagen werden.