Nachruf

Ennio Doris †

Der italienische Banker und Multimilliardär Ennio Doris starb in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 81 Jahren.

Ennio Doris †

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Der italienische Banker und Multimilliardär Ennio Doris ist tot. Er starb in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 81 Jahren. Der Gründer und langjährige Chef der Bank Mediolanum hinterlässt seine Frau Lina Tombolato, seinen Sohn Massimo Antonio und seine Tochter Annalisa Sara sowie sieben Enkelkinder. Doris hatte erst vor drei Wochen seinen Posten als Chairman der Bank aufgegeben und war von der Hauptversammlung zum Ehrenpräsidenten gewählt worden.

Treffen mit Berlusconi

Der Selfmademan aus Tombolo bei Padova stammte aus einfachen Verhältnissen und arbeitete viele Jahre in einer Bank und als Finanzberater. Entscheidend für seinen Aufstieg sollte ein zufälliges Treffen mit dem früheren Fininvest-Chef und Ex-Premier­minister Silvio Berlusconi in Portofino sein.

Die beiden Männer gründeten zusammen die heute an der Börse mit 6 Mrd. Euro bewertete Bank Mediolanum, an der Fininvest mit 30% und die Familie Doris mit 40% beteiligt sind. Die Bank ist seit 1996 in Mailand notiert und auch in Spanien, Irland und Deutschland tätig. Berlusconi würdigte den langjährigen Freund als „großen Mann, großen Unternehmer, großen Patrioten und großen Italiener“, der immer großzügig, altruistisch sowie hilfsbereit gewesen sei. „Er wird uns sehr fehlen, er fehlt mir enorm“, erklärte Berlusconi.

Doris, der mit einem Vermögen von 3 Mrd. Euro zu den reichsten Italienern zählte, hatte eine große Leidenschaft für den Radrennsport und sponserte unter anderem den Giro d’talia. Außerdem hatte er eine 60-Meter-Jacht vor seinem Ferienhaus auf Sardinien liegen.

Sein Nachfolger als Chairman der Bank ist seit 3. November der langjährige Vizepräsident Giovanni Pirovano, Vizepräsidentin ist seine Tochter Annalisa Sara, die auch der Stiftung des Hauses vorsteht. Ihr Bruder Massimo, den sein Vater einmal als Glücksfall für eine Nachfolge be­zeichnete, ist seit 2008 CEO. Wie seine Schwester studierte er in Mailand politische Wissenschaften. Er arbeitete anschließend einige Jahre in London für UBS, Merrill Lynch und Credit Suisse, bevor er 1996 bei Mediolanum einstieg.

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