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Er kommt, er kommt nicht . . . Hängepartie um Berater Bender

Von Peter Olsen, Frankfurt Börsen-Zeitung, 2.3.2013 Das mediale Desaster um den künftigen Großflughafen Berlin-Brandenburg wird fast täglich dank weiterer peinlicher Details größer. Seit Tagen wird darüber gerätselt, warum die groß angekündigte...

Er kommt, er kommt nicht . . . Hängepartie um Berater Bender

Von Peter Olsen, FrankfurtDas mediale Desaster um den künftigen Großflughafen Berlin-Brandenburg wird fast täglich dank weiterer peinlicher Details größer. Seit Tagen wird darüber gerätselt, warum die groß angekündigte Pressekonferenz des als Berater gewonnenen früheren Frankfurter Flughafenchefs Wilhelm Bender am Mittwoch kurzfristig abgesagt wurde.Sogleich war von Eifersüchteleien zwischen den beiden SPD-Aufsichtsratsmitgliedern Matthias Platzeck (Brandenburg) und Klaus Wowereit (Berlin) die Rede. Zu der Bender-Veranstaltung sei “Wowi” nicht gebeten worden, hieß es. Jetzt legte RBB-online nach, der Regierende Bürgermeister der Bundeshauptstadt, der als Aufsichtsratsvorsitzender des Großflughafens nach den Verzögerungen und Fehlplanungen den Hut nehmen musste, soll sich an den von Bender geforderten Konditionen gestoßen haben. Der frühere Fraport-Chef, der einen Vollzeitjob in Berlin ablehnte, aber für zwei Tage in der Woche seinen Rat zur Verfügung stellen will, soll einen Tagessatz von 4 000 Euro ausgehandelt haben – vermutlich mit Platzeck, der ja die Nachfolge Wowereits als Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzender angetreten und sein politisches Schicksal mit einer erfolgreichen Krisenbewältigung beim Pannenflughafen verknüpft hat.Würde der 68-jährige Bender durcharbeiten, würde sich für seine Teilzeithilfe ein Jahressalär von über 400 000 Euro errechnen, woran sich jetzt Wowereit reiben soll, wurden dem geschassten früheren Flughafenchef Rainer Schwarz laut Geschäftsbericht in Vollzeit doch “nur” 555 000 Euro überwiesen.Jetzt wird sich am 4. März der Präsidialausschuss mit der Personalie Bender befassen. “Es wäre schön, wenn wir Herrn Bender verpflichten könnten”, zitiert die Nachrichtenagentur dpa-afx Senatssprecher Richard Meng. Man möchte hinzufügen: Wenn nicht, ist es offenbar auch gut. Spätestens nach diesem “Willkommensgruß” aus der Bundeshauptstadt sollte Bender Reißaus nehmen und sich mit seinen Frankfurter Mandaten – darunter bei Eintracht Frankfurt – begnügen.