scd – Etwas mehr als vier Jahre ist es her, dass sich Ex-CEO Eric Schmidt bei Google zugunsten von Mitgründer Larry Page in die zweite Reihe zurückgezogen hat. Doch von einer passiven Rolle ist der Chairman, der am 27. April seinen 60. Geburtstag feiert, weit entfernt. Als politischer Botschafter Googles reist er rund um den Globus, um in Berlin, Washington, Peking, Paris oder Brüssel das Misstrauen gegen den datensammelnden US-Konzern zu entkräften.Wie wichtig seine Rolle weiterhin ist, lässt sich schon an der Entlohnung ablesen. 2014 erhielt Schmidt Aktien im Wert von 100,4 Mill. Dollar, die als Kompensation für die vergangenen vier Jahre gedacht waren, in denen Schmidt auch schon zweistellige Millionensummen einstreichen durfte. Hinzu kam noch das Grundgehalt von 1,25 Mill. Dollar und ein bar ausgezahlter Bonus von 6 Mill. Dollar. Wirklich nötig hat Schmidt die großzügige Entlohnung nicht. Forbes schätzte sein Nettovermögen auf 9,2 Mrd. Dollar. Das ist auch bemerkenswert, da Schmidt in die Liga der Superreichen aufgestiegen ist, ohne je ein eigenes Unternehmen gegründet zu haben.Seine Karriere startete er Anfang der 1980er Jahre als Software-Manager bei Sun Microsystems. Dort stieg er die Karriereleiter hoch bis zum President von Sun Technology Enterprises. 1997 verpflichtete ihn Novell als CEO und Chairman, ehe er nach dem Kauf von Cambridge Technology Partners (CTP) als CEO abgelöst wurde. Für Schmidt war die Ausbootung indes ein Segen. Als die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page mit ihren Geldgebern vor dem anvisierten Börsengang einen CEO suchten, fanden sie Schmidt und machten ihn mit großzügigen Aktienpaketen reich. Dieser zahlte das Vertrauen aber auch zurück – unter seiner Führung wurde Google zum global dominierenden Internetkonzern, der zudem mit dem Betriebssystem Android den Smartphone-Markt beherrscht.