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Ex-Aufseherin von South African Airways verurteilt

Bloomberg/lis - Die ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende der South African Airways (SAA), Dudu Myeni, ist von einem Gericht in Südafrika mit einem lebenslangen Berufsverbot bestraft worden und muss außerdem die Gerichtskosten des Verfahrens tragen, in...

Ex-Aufseherin von South African Airways verurteilt

Bloomberg/lis – Die ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende der South African Airways (SAA), Dudu Myeni, ist von einem Gericht in Südafrika mit einem lebenslangen Berufsverbot bestraft worden und muss außerdem die Gerichtskosten des Verfahrens tragen, in dem ihre Verantwortung für das finanzielle Missmanagement der staatlichen Fluggesellschaft geklärt werden sollte.Als Mitarbeiterin des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma und Leiterin seiner wohltätigen Stiftung führte Myeni bis zu ihrem Ausscheiden im Jahr 2017 den Aufsichtsrat von SAA. In dieser Zeit verschlechterte sich die finanzielle Situation der unprofitablen Fluggesellschaft drastisch. Das Unternehmen hat sich nicht wieder erholt und wurde Ende des vergangenen Jahres unter eine lokale Form des Konkursschutzes gestellt. Im Zuge der Coronakrise hatte der südafrikanische Staat angekündigt, der Firma keine weiteren finanziellen Mittel zur Verfügung stellen zu wollen. Das gesamte Personal wurde in unbezahlten Urlaub geschickt, für alle kommerziellen Passagierflüge gilt ein Flugverbot. Der Minister für öffentliche Unternehmen, Pravin Gordhan, hatte erklärt, alles, was sich retten lässt, für die Gründung einer neuen Fluggesellschaft zu verwenden, aber dafür braucht es wohl auch neue Finanzmittel.”Sie hat nicht den geringsten Respekt für ihre treuhänderische Pflicht gegenüber der SAA gezeigt”, sagte Richter Ronel Tolmay bei der Urteilsverkündung des Obersten Gerichtshofs in Pretoria über Myeni. “Ihre Handlungen haben der SAA und dem Land immensen Schaden zugefügt.”South African Airways stand im Mittelpunkt der Korruptionsvorwürfe gegen staatseigene Unternehmen während der Amtszeit Jacob Zumas. Sein Nachfolger Cyril Ramaphosa, der 2018 sein Amt antrat, hatte mehrere Ermittlungen eingeleitet, aber Strafverfolgungen sind nach wie vor selten.Das Verfahren gegen Myeni wurde von der “Organisation Undoing Tax Abuse” (OUTA), die gegen Bestechung kämpft, und der Pilotenvereinigung der SAA angestrengt. “Es ist wichtig, Menschen wie Frau Myeni zur Rechenschaft zu ziehen, anstatt sie Jahr für Jahr mit grobem Fehlverhalten davonkommen zu lassen”, sagte Stefanie Fick, Chief Legal Officer der OUTA. “Stellen Sie sich vor, was man mit den endlosen Steuerausfällen während ihrer Amtszeit hätte tun können, um die Armut zu lindern und die Demokratie voranzubringen.”Der Fall der OUTA gegen Myeni konzentrierte sich auf zwei Vorfälle aus dem Jahr 2015: das Scheitern einer Vereinbarung über die gemeinsame Nutzung von Flugnummern (Code Share) mit der Fluggesellschaft Emirates, die der SAA etwa 100 Mill. Dollar pro Jahr eingebracht hätte, und das Scheitern des Abschlusses eines Vertrags mit dem Flugzeughersteller Airbus.