Ex-Bethmann-Bank-Chef Schmidt soll Donner & Reuschel führen
Horst Schmidt soll Donner & Reuschel führen
ste Hamburg
Vor knapp vier Wochen wurde das Ausscheiden von Marcus Vitt (58) als seit 14 Jahren amtierender Vorstandssprecher der Privatbank Donner & Reuschel per Ende September bekannt, nun hat das zum Signal-Iduna-Konzern gehörende Institut einen Nachfolger verkündet. Horst Schmidt, ehemals Vorstandschef der Bethmann Bank und seit 2022 Senior-Berater bei der Unternehmensberatung Arthur D. Little, soll den Posten übernehmen. Der Aufsichtsrat der Bank habe den 58-Jährigen vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden zum 1. September als Vorstand berufen.
Erfahrungen als Konsolidierer
Horst Schmidt sei eine gestandene Führungspersönlichkeit mit mehr als 40 Jahren Berufserfahrung, insbesondere im Wealth-Management, im Assetmanagement sowie im Firmen- und Privatkundengeschäft, so Signal-Iduna-Finanzvorstand Martin Berger, Aufsichtsratsvorsitzender von Donner & Reuschel. Der Bankkaufmann und Certified Private Wealth Manager, der nach dem Abschied von seiner 13-jährigen Vorstandstätigkeit bei der Bethmann Bank 2017 eine Executive-Master-Ausbildung an der französischen Business School Insead absolvierte, bringt auch Erfahrungen in der Konsolidierung im Private-Banking-Sektor mit.
So wirkte Schmidt, der nach seinem Antritt bei der zum niederländischen ABN-Amro-Konzern gehörenden Delbrück Bethmann Maffei 2007 an die Spitze des Instituts rückte, an mehreren Zusammenschlüssen mit. Nach Ankündigung der Übernahme des LGT-Deutschlandsgeschäfts mit vermögenden Privatkunden folgte im Herbst 2011 die Umbenennung in Bethmann Bank. Mit dem Geschäft des Frankfurter Instituts will ABN Amro wie angekündigt 2025 die vom chinesischen Konglomerat Fosun übernommene Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe zusammenführen. Letztere war durch den 2020 vereinbarten Verkauf des Oetker-Bankhauses Lampe an Hauck & Aufhäuser entstanden. Als Transition Officer von 2020 bis Anfang 2022 war Schmidt an der Fusion beteiligt.
Spekulationen zu Warburg
Ob sich Donner & Reuschel mit Schmidt als Vorstandssprecher an der in Schwung gekommenen Konsolidierung im Private-Banking-Markt beteiligen wird? Spekuliert wurde in der jüngeren Vergangenheit über einen möglichen Zusammenschluss mit der ebenfalls in Hamburg ansässigen Warburg Bank. Schmidt, zu dessen frühen Stationen im Bankensektor die WestLB und die HVB gehörten, kündigte in der Mitteilung an, als „dynamische und moderne Privatbank“ werde man „basierend auf einem klaren Wertegerüst mit Menschlichkeit, Kundenfokus, Qualitätsorientierung und Lernfähigkeit die Wachstumspotentiale der Bank systematisch weiterentwickeln“. Die Signal-Iduna-Tochter kommt mit rund 600 Beschäftigten auf ein verwaltetes Vermögen von mehr als 29 Mrd. Euro. Weitere Vorstandsmitglieder sind Dominic Rosowitsch seit Mai 2023 sowie Philip Marx seit Anfang dieses Jahres.