Ex-Chef von Allianz-Fondstochter findet Unterschlupf bei Vontobel
jsc
Der ehemalige Chef von Allianz Global Investors hat eine neue Aufgabe: Andreas Utermann zieht voraussichtlich im April in den Verwaltungsrat der Schweizer Privatbank Vontobel ein und wird dort perspektivisch den Posten als Präsident übernehmen, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Der Verwaltungsrat wird demnach Utermann der Generalversammlung am 20. April als Mitglied vorschlagen und beabsichtigt außerdem, ihn auf der Generalversammlung im Jahr 2022 für die Wahl zum Verwaltungsratspräsidenten aufzustellen. Damit ist der langjährige Allianz-Manager als Nachfolger für den seit 2011 amtierenden Herbert J. Scheidt gesetzt.
Wiedersehen statt Goodbye
Eine Rückkehr in die Finanzbranche hatte sich abgezeichnet. Als Utermann im November 2019 die Stabübergabe an den heutigen Allianz-Global-Investors-Chef Tobias Pross über das Karriereportal Linkedin verkündete, hatte er noch seine Familie ins Spiel gebracht und somit private Gründe für seinen Rückzug nahegelegt. Doch mehrdeutig ließ er am Ende wissen, dass nach einem „Goodbye“ bei der Allianz-Tochter vermutlich ein „auf Wiedersehen“ angesagt sei. Im Oktober zog der studierte Ökonom als Governor in das Aufsichtsgremium der Londoner Birkbeck-Universität ein, nun hat er mit der neuen Aufgabe bei Vontobel wieder eine tragende Rolle bei einem namhaften Vermögensverwalter gefunden. Neben Utermann zieht auch Michael Halbherr, der ehemalige Chef der Nokia-Kartendiensttochter Here, in das Kontrollgremium der Schweizer Bank ein.
Utermann kam 2002 zum Allianz-Konzern und verantwortete im Assetmanagement zunächst organisatorische Aufgaben. 2012 übernahm er bei Allianz Global Investors die Rolle als Co-Head und globaler Investmentchef, ehe er 2016 zum CEO aufstieg. Sein Nachfolger Pross, selbst langjähriger Manager der Allianz-Tochter, hat der Gesellschaft einen Stellenabbau verordnet.