Reuters/dpa-afx – Mehr als zwei Jahre nach dem tödlichen Brückeneinsturz in der italienischen Stadt Genua ist die Polizei gegen sechs ehemalige und aktuelle Manager des Autobahnbetreibers Atlantia vorgegangen. Drei Personen seien unter Hausarrest gestellt worden, teilte die Finanzpolizei in der Hafenstadt in der Region Ligurien am Mittwoch mit. Darunter befindet sich Insidern zufolge der ehemalige Chef des Infrastrukturkonzerns Atlantia, Giovanni Castellucci. Der italienischen Polizei zufolge wird gegen drei ehemalige und drei aktuelle Manager von Autostrade, einer Atlantia-Tochterfirma, ermittelt. Drei Personen seien unter Hausarrest. Namen nannte die Polizei nicht.Die Manager seien sich der mutmaßlichen Mängel an der Brücke, die von Autostrade verwaltet wird, bewusst gewesen, hätten sich aber nicht um die Probleme gekümmert, teilte die Polizei mit. Atlantia ist wegen des Einsturzes seit dem Jahr 2018 in einen Rechtsstreit mit der italienischen Regierung verwickelt. Bei der Katastrophe kamen 43 Menschen ums Leben.Als Reaktion darauf drohte die italienische Regierung damit, Autostrade die Autobahnlizenz zu entziehen. Der italienische Konzern und seine Führungskräfte haben stets jegliches Fehlverhalten beim verhängnisvollen Einsturz der Brücke in Genua bestritten.