Ex-Lufthansa-Manager Bamberger zieht in den Solarworld-Aufsichtsrat ein
ahe – Der Wiesbadener Unternehmensberater Marc Bamberger ist bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung in den Aufsichtsrat von Solarworld bestellt worden. Bei einer kurzen persönlichen Vorstellung auf der außerordentlichen Hauptversammlung des Unternehmens machte Bamberger deutlich, dass er auch Interesse an einer längerfristigen Arbeit im Aufsichtsrat des angeschlagenen Solarkonzerns habe. Er erhielt knapp 99 % Zustimmung der Aktionäre.Bamberger war von 1996 bis 2001 Finanzvorstand der Lufthansa-Catering-Tochter LSG. Das Unternehmen hat erhebliche Verluste gemacht. Die Lufthansa hat Bamberger und andere Spitzenmanager des Unternehmens später auf einen millionenschweren Schadenersatz verklagt, weil angeblich Sorgfaltspflichten verletzt wurden. Bamberger arbeitete später bei Agfa, war etwas mehr als ein halbes Jahr Finanzchef der Agfa Photo GmbH. Kurz nachdem das Unternehmen dann aber Insolvenz anmelden musste, legte Bamberger sein Mandat im Juni 2005 nieder. Im Aufsichtsrat von Solarworld soll er wegen seiner Finanzexpertise künftig die Rolle als “financial expert” ausfüllen.Bamberger ersetzt im Kontrollgremium den Rechtsanwalt Dr. Alexander von Bossel, der dem Aufsichtsrat wie auch seine Kollegen Dr. Claus Recktenwald (Vorsitzender) und Dr. Georg Gansen schon seit 1998 angehört hat. Recktenwald wurde von den Aktionären ebenfalls bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung wieder gewählt. Gansen erhielt sogar eine Bestellung bis 2018.Die Aktionäre billigten zugleich eine Aufstockung des Aufsichtsrates von drei auf sechs Mitglieder. Dies ist der Neuordnung der Aktionärsstruktur im Zuge der Restrukturierung geschuldet. Früheren Angaben zufolge soll künftig die Hälfte der Sitze für die Vertreter der Gläubiger reserviert werden. Diese sollen auch den Vorsitz erhalten. Zwei Vertreter im neuen Aufsichtsrat sollen aus Katar kommen – vom neuen Großaktionär Qatar Solar. Auch der Vorstandsvorsitzende Dr. Frank Asbeck, der künftig eine Beteiligung von knapp 21 % hält, soll einen Vertreter in das Kontrollgremium entsenden können.