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Ferdinand Oliver Porsche wird 60

Eigentum verpflichtet. Getreu dieser Devise hat sich Ferdinand Oliver Porsche mit einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein in die Geschicke der weit verzweigten Unternehmerfamilie mit ihrem Autoimperium eingebracht. Der im März 1961 in...

Ferdinand Oliver Porsche wird 60

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– Eigentum verpflichtet. Getreu dieser Devise hat sich Ferdinand Oliver Porsche mit einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein in die Geschicke der weit verzweigten Unternehmerfamilie mit ihrem Autoimperium eingebracht. Der im März 1961 in Stuttgart geborene promovierte Jurist war der erste in der Generation der Urenkel des legendären Autopioniers, VW-Käfer-Erfinders, Panzer-Konstrukteurs (u.a. Modell „Ferdinand“) und Firmenpatriarchen Ferdinand Porsche (1875–1951), der eine Managementposition im Porsche-Reich übernahm.

Mittlerweile hat er derart viele Ämter inne, dass manchem Corporate-Governance-Experten Zweifel aufkommen dürften, ob dies noch dem Geist und Wesen einer guten Unternehmensführung zuträglich ist. Ferdinand Oliver Porsche gehört seit Jahren den Aufsichtsräten der Stuttgarter Beteiligungsholding Porsche SE, der Ingolstädter Volkswagen-Tochter Audi, des Wolfsburger Mehrmarkenkonzerns und der Salzburger Porsche Holding Gesellschaft m.b.H. an. Zugleich ist er Vorstand der Familie Porsche AG Beteiligungsgesellschaft, Geschäftsführer der Neckar GmbH und der Real Estate Holding GmbH – alle drei Gesellschaften mit Sitz in Salzburg.

Diese Ämterhäufung zeigt aber auch, dass Ferdinand Oliver Porsche bereits faktisch wie ein hervorgehobener Sprecher der Milliardärsfamilie agiert. Denn sein Onkel, der gut vernetzte und einflussreiche Wolfgang Porsche, bereitet ihn schon seit Jahren auf diese Position vor. Wolfgang Porsche, der derzeit an der Spitze des Clans steht, ist 77 Jahre alt. Nach außen füllt er noch diese Rolle aus.

Der Sohn von Ferdinand Alexander Porsche (1935–2012) und Enkel von Ferdinand („Ferry“) Porsche jr. (1909–1998) geriet im Zuge der im Sommer 2015 aufgedeckten Dieselabgasmanipulationen ebenfalls in die Kritik. Auf den Hauptversammlungen von VW störten sich seinerzeit viele Aktionäre aus dem Streubesitz über den Umgang der Konzernführung mit der Affäre. Der Neffe von Wolfgang Porsche geriet zeitweise sogar ins Visier der Strafermittler. Die Staatsanwaltschaft ermittelte unter anderem gegen ihn und andere Verantwortliche wegen des Verdachts auf Beihilfe zu Marktmanipulationen. Das Verfahren gegen ihn wurde später eingestellt.

Nach der für VW nunmehr überwundenen Dieselkrise ist es auch um Ferdinand Oliver Porsche in der Öffentlichkeit etwas ruhiger geworden. An diesem Samstag wird er 60 Jahre alt.

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