Es ist die zweite Kündigung im Finanzressort der Metro binnen einer Woche, und diesmal eine besonders prominente: CFO Christian Baier verlässt den Handelskonzern Ende September. Er wolle sich anderen beruflichen Aufgaben zuwenden, schrieb das Unternehmen in einer Mitteilung. Man trenne sich im besten gegenseitigen Einvernehmen. Baier selbst und Metro-Aufsichtsratschef Jürgen Steinemann sprachen sich in Stellungnahmen ihre gegenseitige Wertschätzung aus.

Der Vertrag des Finanzvorstands, der seit knapp sieben Jahren im Amt war, lief eigentlich noch zwei Jahre länger. Seine Karriere startete Baier als Banker mit Stationen bei der BW Bank und Lehman Brothers. 2006 wechselte er zum Private-Equity-Investor Permira, wo er als Investment-Manager tätig war. Seit 2011 ist er im Metro-Konzern in verschiedenen Positionen mit Finanzen und M&A beschäftigt. 2016 folgte die Berufung in den Vorstand als CFO. Er hat dabei den Umbau des Konzerns an entscheidender Stelle begleitet: 2017 wurde der Elektronikhändler Ceconomy abgespalten, in den vergangenen Jahren das Länderportfolio des Großhändlers spürbar bereinigt. Extern hat Baier seit Mitte vergangenen Jahres ein Aufsichtsratsmandat bei Tui. Die Nachricht von Baiers Abgang hat Metro offenbar auf dem falschen Fuß erwischt. Trotz des relativ kurzfristigen Ausscheidens in drei Monaten ist ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin noch nicht gefunden. Ein „professioneller Suchprozess“ sei eingeleitet, hieß es.

Mit der zweiten Kündigung binnen weniger Tage kommt es zu einem spürbaren Braindrain im Finanzressort des Handelskonzerns. Anfang der Woche hatte bereits Christian Knop, Finanzchef von Metro Deutschland, gekündigt. Er geht bereits zum 30. Juni. Auch Knops Nachfolge ist noch offen. Interimistisch übernimm Martin Schumacher, der als CEO das Deutschlandgeschäft der Metro verantwortet, das Finanzressort.