Düngemittel- und Salzproduzent

Finanzchef übernimmt bei K+S ab Juni das Ruder als CEO

Der Kasseler Düngemittel- und Salzproduzent K+S bekommt im nächsten Jahr einen neuen Chef. Finanzvorstand Christian Meyer, der erst vor eineinhalb Jahren zu dem Konzern gestoßen war, soll im Juni den Vorstandsvorsitz von Burkhard Lohr übernehmen.

Finanzchef übernimmt bei K+S ab Juni das Ruder als CEO

Finanzchef von K+S steigt zum CEO auf

kro Frankfurt

Beim Düngemittel- und Salzproduzenten K+S aus Kassel kommt es Mitte nächsten Jahres zu einem Chefwechsel. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Burkhard Lohr will sein bis Ende Mai 2025 laufendes Mandat nach mehr als 12 Jahren in dem Gremium nicht erneut verlängern und in den Ruhestand wechseln, teilte das MDax-Unternehmen am Mittwoch mit. Seinen Posten soll ab Juni der derzeitige Finanzchef Christian Meyer übernehmen, der im März 2023 zu dem Konzern gestoßen war.

Der künftige CEO sei mit K+S „bestens vertraut“ und kenne das Unternehmen bereits seit vielen Jahren, ließ sich Aufsichtsratschef Andreas Kreimeyer zitieren. Er ließ zugleich das Werk von Noch-Chef Lohr bei K+S Revue passieren und erinnerte daran, dass unter dem gebürtigen Essener das amerikanische Salzgeschäft verkauft und der Konzern neu ausgerichtet worden sei. Nach „sehr herausfordernden Jahren“ stehe K+S wieder „auf einem soliden Fundament“ und sei schuldenfrei.

Lohr, Jahrgang 1963, habe durch seine politische Arbeit mit Vertretern auf Bundes-, Landes- und Standortebene die Systemrelevanz der heimischen Rohstoffindustrie in den Fokus gerückt. Daneben habe er „langfristig tragfähige Lösungen für die Abwasserentsorgung von K+S entwickelt und die Versenkung beendet“. Das Unternehmen hatte sich seit Mitte der 2010er-Jahre dazu verpflichtet, die Versenkung von salzhaltigen Abwässern, die bei der Düngemittelproduktion entstehen, zurückzufahren und zum Jahresende 2021 ganz einzustellen. Im Werratal in Hessen und Thüringen wurde diese Form der Entsorgung seit 1925 praktiziert.

Bergbauunternehmen in der Transformation

Für seine ökonomischen und ökologischen Ambitionen in der heimischen Kaliproduktion setzt K+S nun auf das Projekt „Werra 2060“. Der Bergbau im Verbundwerk soll durch die künftig verstärkte Nutzung von trockenen Aufbereitungsverfahren nachhaltiger gestaltet werden – die Laufzeit des Werks soll zudem bis 2060 verlängert werden. Bei K+S gehe man von einem Investitionsvolumen von insgesamt 600 Mill. Euro über mehrere Jahre aus, sagte Meyer Mitte Oktober der Börsen-Zeitung. Für ein 2017 in der kanadischen Provinz Saskatchewan in Betrieb genommenes Kaliwerk hatte K+S zudem gut 3 Mrd. Euro in die Hand genommen.

Durch die Investitionen sowie zuletzt niedrige Düngemittelpreise rechnet der Konzern im laufenden Jahr laut Meyer lediglich mit einem „mindestens ausgeglichenen freien Cashflow“. 2023 lag der bereinigte freie Cashflow bei 311 Mill. Euro. Die Dividende dürfte angesichts dieses Ausblicks „nicht allzu hoch ausfallen“, sagte Meyer im Interview.

Meyer, 1971 in Oldenburg geboren, hat an der Universität Göttingen BWL studiert und danach promoviert. Vor seinem Wechsel zu K+S war er Partner bei Deloitte, wo er seit 2004 als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer gearbeitet hat. Seinen Posten als CFO bei K+S übernimmt künftig Jens Christian Keuthen, der bislang als Leiter Recht, Steuern, Regulatorik und neue Geschäftsfelder bei K+S arbeitet. COO Carin-Martina Tröltzsch soll darüber hinaus stellvertretende Vorstandsvorsitzende bei dem Konzern werden.