Finanzskandal kostet Spitzenmanager Millionen
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Die Spitzenmanager von Goldman Sachs müssen wegen der Verwicklung der US-Investmentbank in den Finanzskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB deutliche Bonuskürzungen hinnehmen. Die Gesamtvergütung von Vorstandschef David Solomon für das Geschäftsjahr 2020 wurde nach einer Mitteilung an die Börsenaufsicht um 36% oder 10 Mill. Dollar auf 17,5 Mill. Dollar reduziert. Die Vergütung für die Nummer 2 der Bank, den für das operative Tagesgeschäft verantwortlichen John Waldron, sowie der Bonus von Finanzchef Stephen Scherr wurden im Vergleich zum Vorjahr um jeweils 7 Mill. Dollar verringert. Die Bank hatte angesichts der vom US-Justizministerium und anderen internationalen Behörden verhängten Geldstrafen von mehr als 2,9 Mrd. Dollar bereits im Oktober avisiert, dass Goldman-Manager mit Bonuskürzungen von insgesamt 174 Mill. Dollar rechnen müssten.
Der Skandal um Betrug und Unterschlagung von Geldern bei dem 2009 aufgelegten Staatsfonds hatte jahrelang für negative Schlagzeilen gesorgt. Die Wall-Street-Bank hatte für den Fonds mehrere Anleiheemissionen im Volumen von insgesamt 6,5 Mrd. Dollar arrangiert. Nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden bestachen Goldman-Banker malaysische Regierungsmitarbeiter, um an die Aufträge für die Emissionen zu kommen, an denen Goldman dann ungewöhnlich hohe Provisionen von 600 Mill. Dollar verdiente. Der ehemalige Leiter des Südostasien-Geschäfts von Goldman Sachs, der Deutsche Tim Leissner, hatte sich der Bestechung schuldig bekannt. Mehr als 4,5 Mrd. Dollar aus dem Staatsfonds wurden veruntreut. Die Behörden hatten Goldman beschuldigt, über die Machenschaften informiert gewesen zu sein. Die Top-Führungskräfte der Bank seien aber nicht in die „illegalen Aktivitäten der Firma involviert“ gewesen, teilte Goldman mit. Das Gehalt wurde gekürzt, weil der Verwaltungsrat den Skandal als „ein institutionelles Versagen“ ansah. Als Drahtzieher der Affäre gilt der flüchtige Finanzier Jho Low, der mit den Geldern einen luxuriösen Lebensstil finanzierte und Regierungsbeamte schmierte. Leissner hatte es als Teil der Goldman-Kultur bezeichnet, die Rechtsabteilung bei bestimmten Geschäften zu umgehen.