Nachhaltigkeit

Fondsgesellschaften stellen ESG-Teams neu auf

Die Fondsgesellschaften DWS und Allianz Global Investors stellen jeweils ihre ESG-Teams neu auf – und offenbaren dabei unterschiedliche Managementstile: Während bei der DWS mit Desiree Fixler die Hauptverantwortliche für Nachhaltigkeit unterhalb...

Fondsgesellschaften stellen ESG-Teams neu auf

jsc

Die Fondsgesellschaften DWS und Allianz Global Investors stellen jeweils ihre ESG-Teams neu auf – und offenbaren dabei unterschiedliche Managementstile: Während bei der DWS mit Desiree Fixler die Hauptverantwortliche für Nachhaltigkeit unterhalb des Vorstands das Unternehmen nach nur sieben Monaten abrupt verlässt und das Group Sustainability Office damit direkt Konzernchef Asoka Wöhrmann untersteht, stärkt das Allianz-Fondshaus die Struktur und Verantwortung unterhalb der Führungsspitze. Die Gesellschaft schafft in der Nachhaltigkeit drei neue Themenbereiche, die jeweils von Nina Hodzic, Mark Wade und Thomas Roulland geführt werden und Matt Christensen unterstehen, dem ESG-Hauptverantwortlichen im Unternehmen.

Nachhaltigkeit als Chefsache hier, eine feingliedrigere Struktur im ESG-Büro dort:  Beide Gesellschaften wollen die Änderungen als Zeichen verstanden wissen, dass die nachhaltige Kapitalanlage im Konzern an Bedeutung gewinnt, wie sie am Mittwoch jeweils betont haben. Eine Sprecherin der DWS erklärt, dass das ESG-Büro von grundlegender Bedeutung für die DWS sei und deshalb mit der Konzernführung und anderen strategisch bedeutsamen Einheiten im engen Austausch stehen solle. Die genauen Gründe des Ausscheidens Fixlers blieben am Mittwoch jedoch unklar. Zuerst hatte „Citywire“ über die Personalie berichtet.

Bei der Allianz-Fondstochter hatte derweil Christensen die Rolle als Global Head of Sustainability gerade erst von seiner Vorgängerin Beatrix Anton-Grönemeyer übernommen, die zum Jahresende in den Ruhestand ging. Fortan sind ihm drei Abteilungen zugeordnet, wie die Gesellschaft am Mittwoch präzisierte: Das Sustainable Investment Office unter Leitung von Hodzic wird für Produktstrategie und Koordinierung von Nachhaltigkeitsthemen verantwortlich sein. Hier soll zum Beispiel entschieden werden, welchen Brancheninitiativen und Selbstverpflichtungen sich die Fondsgesellschaft anschließt. Wade wiederum übernimmt den Bereich für Sustainability Research & Stewardship und verantwortet damit die Nachforschung sowie den „kritisch-konstruktiven Dialog“ mit Unternehmen. Roulland wird schließlich für Daten verantwortlich sein und den Bereich Sustainability Methodologies & Analytics führen.

Der Manager kommt von der Fondstochter des französischen Versicherers Axa, wo er Leiter einer entsprechenden Nachhaltigkeitsabteilung war. Hodzic und Wade sind bisher schon im Allianz-Fondshaus tätig, sie als Direktorin für ESG-Integration und ESG-Lösungen, er als Co-Direktor für Research Credit.

Bei der DWS wiederum kam Fixler erst im August als Sustainability Officer und sollte die Nachhaltigkeitsstrategie der Fondsadresse von London aus betreuen. Zuvor war sie als Portfoliomanagerin und Managing Director für wirkungsorientiertes Investieren bei Zais tätig, einem Spezialisten für alternative Anlagen. Ihr Weggang überrascht, hatte Wöhrmann sie kurz vor Amtsantritt doch als „perfekte Besetzung“ beschrieben, „um den Status der DWS zu einem weltweit führenden ESG-Vermögensverwalter zu heben“. Künftig nimmt der DWS-Chef hier selbst die Zügel stärker in die Hand.

In der obersten Führungsriege der Allianz-Fondstochter fällt die Nachhaltigkeit derweil in das Ressort von Investmentchefin Deborah Zurkow, denn sie ist Chefin von Christensen.