Francesco Starace 60
tkb – Wenn Francesco Starace am heutigen Dienstag seinen 60. Geburtstag feiert, wird er vielleicht einen kurzen Moment abschalten können. Seit er vor eineinhalb Jahren den Chefsessel des größten italienischen Versorgers Enel übernahm, hat er kaum eine Verschnaufpause eingelegt. Innerhalb von anderthalb Jahren gelang es dem Manager, Beteiligungen im Wert von 4 Mrd. Euro abzubauen. In den nächsten Wochen soll auch der erste Teil an den Atomkraftwerken in der Slowakei abgegeben werden. Zudem hat Starace vor, 14 Enel-Kraftwerke in umweltfreundliche Zentralen zu verwandeln. In Genua soll ein Biomasse-Energiewerk errichtet werden, damit Italiens Institut für Technologie (ITT), ein Max-Planck-Institut in Miniatur, sich künftig mit Energie selbst versorgen kann. Visionärer RömerDer gebürtige Römer hat auch Visionen. So will er am Ausbau und der Modernisierung des Breitbandnetzes in Italien mitarbeiten. Als Verfechter von umweltfreundlicher Energie wurde seine mittel- und langfristige Planung auch mit dem Direktor von Greenpeace International, Kumi Naidoo, abgesprochen. Vor wenigen Monaten hat ihn der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, zum Aufsichtsratsmitglied der United Nations Global Compact ernannt.In seiner Karriere hat der Vater von zwei erwachsenen Kindern sämtliche Stufen durchschritten: von der Sicherheitstechnik bei den Ansaldo-Atomkraftwerken bis zum Kraftwerksbau bei General Electric, als Generaldirektor und CEO bei ABB Combustion bis zum Marketingchef und späteren Vizepräsidenten bei ABB. Seit dem Jahr 2000 ist Starace bei Italiens größtem Energieversorger, der halbstaatlichen Enel, tätig.Der eher schüchtern wirkende, doch energiegeladene “Ingegnere” hat ab 2008 die im Bereich der Alternativenergien tätige Enel-Tochtergesellschaft Enel Green Power (EGP) vorerst als Generaldirektor, später dann als CEO geleitet, diese 2010 erfolgreich an die Börse gebracht und zu Italiens größtem Unternehmen für erneuerbare Energien geformt. Den Großteil seiner Karriere hat der überzeugte Verfechter eines europäischen Energiemarktes im Ausland verbracht – in den USA, in Saudi-Arabien und Ägypten.