Einen Tag nachdem Deutsche-Bank-Aufsichtsrat Alexander Schütz am Mittwoch seinen Abschied aus dem Kontrollgremium ankündigt hat, hat das Kreditinstitut einen Kandidaten für die Nachfolge präsentiert: Der Aufsichtsrat werde der Hauptversammlung am 27. Mai vorschlagen, Frank Witter, Finanzvorstand des VW-Konzerns, ins Gremium zu wählen, teilt das Institut mit. Der Nominierungsausschuss habe damit einen Kandidaten gewonnen, der den Aufsichtsrat mit seinem Wissen über die Anforderungen von Unternehmenskunden und seiner langjährigen Erfahrung im Bankgeschäft weiter verstärken würde, erklärt Aufsichtsratschef Paul Achleitner.

Der 61-jährige, in Hannover geborene Wirtschaftswissenschaftler und Sparkassenkaufmann Witter, seit 1992 bei Volkswagen, absolvierte im Wolfsburger Konzern diverse Stationen im Finanz- und Treasury-Bereich, bevor er 2008, und zwar am Tag der Lehman-Pleite am 15. September 2008, den Vorstandsvorsitz bei Volkswagen Financial Services übernahm, einer auf Grund ihrer Größe inzwischen unter direkter Aufsicht der Europäischen Zentralbank stehenden Konzerntochter.

Im Oktober 2015, nachdem der Dieselbetrug öffentlich geworden war, folgte er dem zum Aufsichtsratsvorsitzenden beförderten Hans Dieter Pötsch als Finanzvorstand nach. Für Ende Juni hatte Witter schon im vergangenen Jahr seinen Abschied von VW angekündigt. Er wolle mehr Zeit für seine Familie haben, sagte der dreifache Vater im März vergangenen Jahres im Interview der Börsen-Zeitung.