Standortwettbewerb

Frankfurt Main Finance vor Führungswechsel

Gerhard Wiesheu wird sein Amt als Präsident der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance Ende des Jahres aufgeben.

Frankfurt Main Finance vor Führungswechsel

Bei der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance steht Ende dieses Jahres ein Wechsel an der Spitze an. Gerhard Wiesheu habe gegenüber dem Präsidium des Vereins angekündigt, nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit in der Rolle des Präsidenten nicht noch ein weiteres Mal zur Verfügung zu stehen. Deshalb hat das Präsidium bereits die Suche nach einem Nachfolger begonnen – und mache dabei, wie es heißt, „gute Fortschritte“. Nach Zustimmung der Gremien könnte diese Suche im Dezember abgeschlossen werden. Einem unbestätigten Bericht des „Platow Brief“ zufolge ist ein Nachfolger bereits gefunden: Oliver Behrens.

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vor Führungswechsel

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Behrens würde zweifelsohne dem Profil des obersten Interessensvertreters des Finanzplatzes entsprechen. In führenden Funktionen war der 60-jährige Diplom-Kaufmann viele Jahre lang in führenden Positionen sowohl bei Fondsgesellschaften als auch Banken tätig. Behrens kennt die DWS, deren Sprecher der Geschäftsleitung er war, ebenso wie deren Konkurrenten aus dem öffentlich-rechtlichen Lager, die Deka Bank, bei der er als stellvertretender Vorstandschef fungierte. Ihm ist darüber hinaus nicht nur aus der DWS-Zeit die Deutsche Bank vertraut, bei der er ausgebildet wurde, sondern auch das Lager der Auslandsbanken: Behrens ist schließlich CEO der Europaeinheit von Morgan Stanley. Insofern kennt er nur allzu gut die Erwartungen ausländischer Marktteilnehmer an den Finanzplatz, was insbesondere hilfreich sein dürfte, wenn es darum geht, Institute zu überzeugen, Geschäft an den Main zu verlagern.

ISSB und Amla

Wiesheu werde über seine Amtszeit als Präsident der Finanzplatzinitiative verbunden bleiben, wird von Frankfurt Main Finance unterstrichen. Der vor vier Jahren als Nachfolger von Lutz Raettig gewählte Bayer ist seit vorigem Jahr Vorstandssprecher des Bankhauses Metzler. Der 62 Jahre alte Banker engagierte sich bei den letztendlich erfolgreichen Bewerbungen Frankfurts sowohl für den internationalen Nachhaltigkeit-Standardsetzer ISSB als auch für die geplante europäische Anti-Geldwäschebehörde, die Amla. Aufgrund seiner besonderen persönlichen Beziehung zu Japan gelang es Wiesheu zudem, im Zuge mehrerer Delegationsreisen und Austausche die Bande der Finanzplätze Frankfurt und Tokio enger zu gestalten.

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