ge – Michael Frenzel, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Preussag bzw. Tui und über viele Jahre hinweg Mitglied (und zeitweise auch Chef) des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn, verlässt das Kontrollgremium des Staatskonzerns. Nach einem Bericht des “Manager Magazins” protestiere er mit dem Rücktritt zu Mitte Juli gegen den wachsenden Einfluss der Politik auf das Bundesunternehmen. “Ich halte den Weg, der im Koalitionsvertrag vorgezeichnet ist, dass die Erzielung eines Gewinns bei der Bahn nicht mehr vorrangig ist, für grundlegend falsch”, zitiert das Magazin den 71-Jährigen. Die unternehmerische Verantwortung von Vorstand und Aufsichtsrat drohten durch massive politische Einflussnahme ausgehöhlt zu werden. “Der Weg zurück zur Staatsbahn gefährdet langfristig die Ziele der Bahnreform, einen modernen, leistungsfähigen und rentablen Schienenverkehr zu organisieren.” Dem Schritt waren dem Vernehmen nach strittige Gespräche mit Bundesverkehrminister Andreas Scheuer (CSU) vorausgegangen. Schon vor Monaten hatte der Bund das mit dem Rücktritt von Prof. Dr. Utz-Hellmuth Felcht frei gewordene Amt des AR-Vorsitzenden mit Michael Odenwald neu besetzt – der erste Politiker seit der Bahnreform vor 25 Jahren an der AR-Spitze des Staatskonzerns. Der 60-jährige Jurist war bis vor kurzem Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium.