Fresenius baut Vorstand um
Fresenius baut
den Vorstand um
swa Frankfurt
Fresenius kündigt die Verkleinerung des Vorstands an. Dr. Ernst Wastler, bislang verantwortlich für den Krankenhausdienstleister Vamed, scheidet mit Erreichen des Pensionsalters am 18. Juli, dem Tag seines 65. Geburtstags, aus der obersten Führungsriege aus. Er gibt gleichzeitig den Vorstandsvorsitz der Vamed auf. Wastler ist fast 40 Jahre im Konzern, war 22 Jahre Vamed-Chef und 15 Jahre im Fresenius-Vorstand. Als Nachfolger an der Vamed-Spitze rückt Dr. Klaus Schuster in die Funktion des Vorstandssprechers auf. Der gebürtige Österreicher ist Humanmediziner und arbeitet seit 2020 für Vamed.
Vamed-Chef außen vor
Der neue Vamed-Lenker Schuster wird anders als sein Vorgänger nicht mehr im Fresenius-Vorstand vertreten sein. Die Zuständigkeit für das Geschäft der Tochtergesellschaft übernimmt Dr. Michael Moser zusätzlich zu seiner Verantwortung für Personal, Risikomanagement, Recht sowie ESG. Er startet am 1. Juli in der Führungsriege als Nachfolger von Dr. Sebastian Biedenkopf, wobei ihm Biedenkopf noch bis Ablauf seines Vertrags zum Jahresende zur Seite stehen wird. Mit der geplanten Dekonsolidierung der Dialyse-Einheit Fresenius Medical Care wird auch deren Chefin Helen Giza aus dem Fresenius-Vorstand ausscheiden, so dass das Führungsgremium absehbar von sieben auf fünf Köpfe verkleinert wird.
Das zuletzt mit erheblichen Ertragsproblemen kämpfende österreichische Unternehmen Vamed, an dem Fresenius mit 77% beteiligt ist, zählt nicht mehr zum Kerngeschäft des Gesundheitskonzerns. Fresenius-CEO Michael Sen hat das Infusions- und Pharmageschäft Fresenius Kabi und das Krankenhausgeschäft Fresenius Helios zu Operating Companies und Wachstumstreibern erklärt. Sobald Vamed wieder ertragsmäßig auf Kurs ist, könnte die Trennung anstehen. Der angeschlagene Gesundheitsdienstleister ist auf Planung, Errichtung und Betrieb von Kliniken fokussiert und betreibt zudem Reha-Zentren.
Ein Generationswechsel wird auch im Vamed-Aufsichtsrat eingeleitet. Das Kontrollgremium wird von acht auf sechs Sitze verkleinert, darunter zwei Arbeitnehmervertreter. Dr. Dieter Schenk behält dort als Repräsentant von Fresenius den Vorsitz. Fresenius-Finanzchefin Sara Hennicken rückt zur Stellvertreterin auf und übernimmt den Vorsitz des neu eingerichteten Prüfungsausschusses. Auch Moser wird künftig im Vamed-Aufsichtsrat vertreten sein. Für die Minderheitsgesellschafter bleibt Andreas Schmidradner an Bord.