Friedrich von Metzler wird 80
Friedrich von Metzler 80
lee Frankfurt
Von Anna Sleegers, Frankfurt
„Ich kann nichts anderes als Bank“, hat Friedrich von Metzler in seiner unnachahmlich unprätentiösen Art der „Süddeutschen Zeitung“ anvertraut. So passend diese Aussage für einen Spross der traditionsreichen Frankfurter Bankiersfamilie auch sein mag, so wenig ist sie geeignet, ihn zu charakterisieren. Liebenswürdig, kultiviert und von einer selten anzutreffenden Aufmerksamkeit für seine Gesprächspartner trifft es besser – allesamt Eigenschaften, die dem Erfolg des Bankiers alter Schule keineswegs abträglich sind. Sie machen Metzler, der am Sonntag 80 Jahre alt wird, aber auch zu einer Bereicherung für jede Veranstaltung am Finanzplatz Frankfurt mit seinem vielfältigen kulturellen Angebot. Gut ein halbes Jahrhundert war er auch nahezu auf jeder von ihnen anzutreffen.
Mehr Zeit mit der Familie
Das hat sich geändert, nicht nur in Folge der Pandemie. Nachdem „FM“, wie er innerhalb des seit 349 Jahren vollständig im Familienbesitz befindlichen Bankhauses Metzler genannt wird, 2018 begann, sich aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen, trifft man ihn bedauerlicherweise seltener. Vielleicht um zu vermeiden, dass die große Präsenz des Frankfurter Ehrenbürgers am Finanzplatz den akkurat geplanten und umgesetzten Stabwechsel innerhalb der Bank belastet?
Auf jeden Fall, um mehr Zeit mit seiner Familie zu haben, ein Anliegen, das keineswegs eine Erfindung der dafür bei Personalern berüchtigten „Generation Y“ ist. Den impliziten Lebensauftrag, das Bankhaus im Familienbesitz zu halten und damit für die Nachfolge in den eigenen Reihen zu sorgen, hat er mit Bravour erfüllt. Tochter Elena arbeitet wie auch ihr älterer Bruder Franz, der kürzlich in den von Sprecher Gerhard Wiesheu angeführten Vorstand berufen wurde, seit Jahren bei der Bank.