Christina Johansson, in Deutschland vor allem als frühere Finanzvorständin des Mannheimer Industriedienstleisters Bilfinger bekannt, ist nach längerer Krankheit im Alter von 59 Jahren gestorben. Wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung der Emmi Group hervorgeht, bei der Johansson Mitglied des Verwaltungsrats war, starb die Finanzexpertin am vergangenen Freitag.

Zuletzt arbeitete Johansson seit Ende 2022 als CFO für die Schweizer Dormakaba Holding, einen börsennotierten An­bieter von Sicherheits- und Zutrittslösungen. Anfang Juli 2024 hatte sie ihre Aufgaben interimistisch an René Peter übergeben, um sich auf ihre Genesung zu konzentrieren. Der Leiter des globalen Controllings werde diese Funktion weiter ausüben, bis ein Nachfolger gefunden sei, teilte Dormakaba mit. CEO Till Reuter würdigte Johansson für ihre „außerordentliche Kompetenz“ sowie für ihre Persönlichkeit: „Christina verkörperte Authentizität, einen großartigen Sinn für Humor und pure Lebensfreude.“

Bei Bilfinger sprang Johansson nach dem plötzlichen Abgang von Vorstandschef Tom Blades im Januar 2021 für gut ein Jahr als Interim-CEO ein, wollte aber die Chefrolle nach eigenem Bekunden nicht dauerhaft übernehmen. Im Juni 2022 reichte sie überraschend ihren Abschied ein und ging im Dezember zu Dormakaba. Für die Schwedin, die auch die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt, bedeutete der Wechsel auch eine Rückkehr in das Land, wo sie im Laufe ihrer Karriere häufig tätig war.

Johansson war 2018 als CFO zu Bilfinger gekommen. Vorher arbeitete sie als CFO für den Maschinen- und Fahrzeugbauer Bucher Industries. Von 2014 bis 2016 war sie CFO und Stellvertreterin des CEO des Luftfahrtdienstleisters SR Technics. Zuvor war sie in verschiedenen Senior-Finance-Positionen beim finnischen Engineering-Dienstleister Pöyry tätig.

Seit 2021 war Johansson auch Aufsichtsratsmitglied und Vorsitzende des Prüfungsausschusses bei About You.