Frühere Affäre kostet Intel-Chef Krzanich den Job
dpa-afx – Intel-Chef Brian Krzanich hat seinen Job wegen einer früheren Mitarbeiterbeziehung verloren. Der 58-Jährige reichte seinen Rücktritt ein, nachdem der Chipkonzern von der Affäre erfuhr. Der bisherige Finanzchef Robert Swan übernimmt mit sofortiger Wirkung den Chefposten und den Sitz im Verwaltungsrat, wie Intel mitteilte. Es sei zunächst eine Übergangslösung. Eine interne Untersuchung habe zwar ergeben, dass die Beziehung einvernehmlich gewesen sei, Krzanich habe damit aber gegen den Verhaltenskodex verstoßen. Der 58-Jährige ist seit 1982 für Intel tätig, 2015 war er zum Vorstandschef ernannt worden. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.Krzanich hatte sich auf die Fahnen geschrieben, die Abhängigkeit Intels vom seit Jahren schrumpfenden PC-Markt zu verringern. Es gelang ihm jedoch nicht, Intel-Chips doch noch in Smartphones und Tablets zu bringen; dieses lukrative Geschäft beherrscht der Chipdesigner ARM. Auch die Wette auf die sogenannten Wearables – tragbare Computer wie Smartwatches – schlug fehl. Intel macht aber gute Geschäfte mit Chips für Rechenzentren und drängt auch ins Cloud-Geschäft. Mit dem Kauf des Autozulieferers Mobileye will Intel zudem groß in der Entwicklung selbstfahrender Autos mitspielen und arbeitet u. a. an den Roboterwagen von BMW mit.In die Kritik geriet Krzanich Anfang des Jahres, als die schwerwiegenden Sicherheitslücken in der Prozessorarchitektur bei Intel und anderen Anbietern bekannt wurden. Intel wurde bereits im Sommer 2017 über die Schwachstelle informiert und arbeitete mit IT-Sicherheitsforschern an einer Lösung. Krzanich verkaufte aber noch im Herbst ein Paket von Intel-Aktien – die Anmeldung dafür erfolgte, nachdem der Konzern von der Schwachstelle erfuhr. Der Aktienverkauf wurde kritisiert, weil die Intel-Aktie nach Bekanntwerden der Schwachstelle absackte.