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Führungswechsel bei Österreichs größtem Stahlkonzern Voestalpine

cru - Führungswechsel bei Europas drittgrößtem Stahlkonzern: Voestalpine-Chef Wolfgang Eder beendet nach 15 Jahren an der Konzernspitze seine Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender im Juli 2019 und soll dann in den Aufsichtsrat wechseln - zunächst für...

Führungswechsel bei Österreichs größtem Stahlkonzern Voestalpine

cru – Führungswechsel bei Europas drittgrößtem Stahlkonzern: Voestalpine-Chef Wolfgang Eder beendet nach 15 Jahren an der Konzernspitze seine Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender im Juli 2019 und soll dann in den Aufsichtsrat wechseln – zunächst für zwei Jahre als einfaches Mitglied, dann als Vorsitzender des Kontrollgremiums, wie Aufsichtsratschef Joachim Lemppenau am Dienstag in einer Telefonkonferenz ankündigte. Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, ob der 66 Jahre alte Eder vielleicht noch einmal verlängern würde.Eders Nachfolger an der Spitze des Stahlherstellers, der als Konkurrent von Thyssenkrupp auch die Auto- und Bahnindustrie beliefert, wird der 54 Jahre alte Stahlsparten-Chef Herbert Eibensteiner, der schon seit 30 Jahren für den Konzern arbeitet, teilte das Unternehmen mit Sitz im österreichischen Linz im Anschluss an eine Aufsichtsratssitzung vor der heutigen Bilanzveröffentlichung mit.Laut Aufsichtsratschef Lemppenau soll Eibensteiner weiterhin für nachhaltiges Wachstum sorgen sowie die Internationalisierung vorantreiben und die neutrale Distanz des ehemaligen Staatskonzerns zur österreichischen Politik wahren.Mit dem Auslaufen seines Vertrages 2019 wird Eder mehr als 41 Jahre im Konzern – davon 24 Jahre im Vorstand – gearbeitet und 15 Jahre an der Spitze der Voestalpine gestanden haben. “Unter Wolfgang Eders Führung hat sich der Voestalpine-Konzern von einem österreichischen Stahlunternehmen zu einem globalen Technologie- und Industriegüterkonzern entwickelt und seinen Umsatz von ursprünglich rund 4 Mrd. Euro seither mehr als verdreifacht”, bilanzierte Lemppenau die Amtszeit des Vorstandschefs, dessen Unternehmen weltweit 50 000 Mitarbeiter beschäftigt.Eder habe mit dem Börsengang und der Privatisierung des ehemaligen “Flaggschiffs der verstaatlichten Industrie Österreichs” den wohl prägendsten Einschnitt der Konzerngeschichte mitbegleitet und die strategische Neuausrichtung mit viel Mut umgesetzt. Eder gilt als entschiedener Gegner der Herrschaft des Parteienproporzes in der österreichischen Unternehmenswelt.Der Vertrag von Eders Nachfolger Eibensteiner, der zuvor auch schon als Chef der Stahlverarbeitungssparte gearbeitet hatte, läuft bis Ende März 2024. Die Amtsperioden aller anderen Vorstandsmitglieder wurden vom Aufsichtsrat ebenfalls um fünf Jahre bis 31. März 2024 verlängert. Eders Funktionsperiode endet mit der Hauptversammlung am 3. Juli 2019 und wurde somit um drei Monate verlängert. Der Kurs der Voestalpine-Aktie reagierte am Dienstag mit einem Minus von zeitweise 1 % auf 44,29 Euro. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit seit Anfang 2018 um rund 20 % auf knapp 7,8 Mrd. Euro verringert.