Fondshaus

GAM-Großaktionäre leiten Machtwechsel ein

Nach dem gescheiterten Verkauf des kriselnden Züricher Vermögensverwalters GAM nach Großbritannien gibt nun die Aktionärsgruppe um Bruellan und Xavier Niel den Takt an.

GAM-Großaktionäre leiten Machtwechsel ein

Der Großaktionär Xavier Niel schießt über seine Beteiligungsvehikel 20 Mill. sfr in das angeschlagene Fondshaus GAM ein. Die sofortige kurzfristige Finanzierung diene der Deckung des Liquiditätsbedarfs von GAM, wie die Schweizer Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Über die Zeit solle die Kapitalspritze durch eine Wandelanleihe im Volumen von rund 25 Mill. sfr abgelöst werden. Voraussetzung sei allerdings, dass die GAM-Aktionäre auf einer auf den 27. September angesetzten außerordentlichen Generalversammlung grünes Licht für die Transaktion geben.

Verwaltungsrat tritt zurück

Bei dem Anlass will Niel auch den Verwaltungsrat mit eigenen Kandidaten bestücken, hieß es in einer Mitteilung. Der bestehende Verwaltungsrat trete zurück. Der derzeitige GAM-Verwaltungsrat empfiehlt den Aktionären, die neuen Kandidaten zu wählen. Die Gesellschaft des französischen Milliardärs wolle in den kommenden Tagen zudem einen Kandidaten für den Posten des neuen Firmenchefs vorstellen.

Zusammen mit dem Vermögensverwalter Bruellan hält Niel 9,6% an GAM. „Der heutige Tag ist ein entscheidender Schritt in der Umstrukturierung und Aufwertung eines der bekanntesten Vermögensverwaltungsunternehmen der Branche“, erklärte Bruellan-Vorstandschef Antoine Spillmann.

Zu dem Machtwechsel kommt es, nachdem die britische Liontrust in der vergangenen Woche mit der geplanten Übernahme von GAM Schiffbruch erlitten hatte. Am Dienstag zog Liontrust die Offerte, die lediglich 33,5% der Eigner von GAM angenommen hatten, formell zurück. Vontobel-Analyst Andreas Venditti erklärte, dass er die Finanzierungsvereinbarung begrüße. Die erfolgreiche Umsetzung des Umbaus von GAM werde viel Zeit und Geld erfordern.

GAM-Großaktionäre
leiten Machtwechsel ein

Reuters Zürich