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Gehaltsexzess von Salesforce-Chef entfacht Zorn der Aktionäre

dm - An die große Glocke hängt der Gründer des Softwareanbieters Salesforce.com, Marc Benioff (50), das auf seinem Twitter-Account nicht: Es gibt dazu keinen Eintrag, "great" ist das nicht. Sein Gehaltspaket als CEO - es geht um etwa 40 Mill. Dollar...

Gehaltsexzess von Salesforce-Chef entfacht Zorn der Aktionäre

dm – An die große Glocke hängt der Gründer des Softwareanbieters Salesforce.com, Marc Benioff (50), das auf seinem Twitter-Account nicht: Es gibt dazu keinen Eintrag, “great” ist das nicht. Sein Gehaltspaket als CEO – es geht um etwa 40 Mill. Dollar – ist in stratosphärische Höhen gestiegen. Vergangene Woche hat er deswegen Ärger mit den Miteigentümern bekommen. Fast die Hälfte aller Aktionärsstimmen haben auf der Hauptversammlung die Vergütung des Managements abgelehnt. Nur gut 3 % hätten gefehlt, und das Führungsteam um Benioff inklusive ihm selbst hätten die knapp 90 Mill. Dollar Vergütung nicht durchgebracht. Auch eine Anpassung des aktienbasierten Vergütungsplans von 2013 stieß auf großen Widerstand. Salesforce.com wächst zwar schnell, ist aber praktisch nicht profitabel.Hätten die Aktionäre das Gehaltspaket, das 13 % der allgemeinen Betriebs- und Verwaltungskosten des Konzerns ausmacht, zurückgewiesen, wäre dies nicht bindend gewesen. Trotzdem hat das Donnergrollen in der Cloud eine Signalwirkung: Selbst in Wachstumsgesellschaften, deren Aktienkurs nahe dem Allzeithoch liegt, kann sich das Management nicht mehr alles herausnehmen. Gerade im angelsächsischen Raum nimmt die Kritik an exzessiven Gehältern zu. Böse Zungen werden behaupten, Benioff hätte seine Exzesse von seinem früheren Arbeitgeber Oracle eingeimpft bekommen. Larry Ellison, Gründer und heute Executive Chairman des Softwareriesen, hat selbst immer wieder Ärger mit den Aktionären, was die Höhe seiner Vergütung betraf – die letzten drei Jahre setzte es knappe Neins.Anders als Oracle propagiert Salesforce.com die 1-1-1-Regel: 1 % des Produktumsatzes, 1 % des Eigenkapitals und 1 % der Arbeitszeit soll gemeinnützigen Zwecken zufließen. Nicht Benioffs Vergütung, sondern sein 2,8 Mrd. Dollar schwerer Anteil am Unternehmen lässt den “Disruptor” der Softwarebranche auf Platz 512 der Forbes-Liste erscheinen.