Geißinger ausgebremst?
wb – Es wird langsam Zeit, dass Mutter und Sohn Schaeffler dem Schauspiel ein Ende bereiten. Denn in der nicht abreißenden Debatte über eine angeblich bevorstehende Ablösung von Dr. Jürgen Geißinger, dem Vorstandsvorsitzenden des Familienunternehmens aus Herzogenaurach, wird inzwischen schon ein Nachfolger genannt. Und die Firma schweigt.Auf der Suche nach einem neuen Konzernchef für den Wälzlagerhersteller soll sich die Familie auf Klaus Deller verständigt haben, der bisher in der Führungsriege des Münchner Familienunternehmens Knorr-Bremse für das Geschäft mit Nutzfahrzeugsystemen zuständig ist. Das berichtet jedenfalls das “Manager Magazin” unter Berufung auf Konzernkreise. Die Unternehmen nehmen zu den Spekulationen keine Stellung. Das Thema sei bisher nicht im Aufsichtsrat behandelt worden, sagte ein Sprecher der IG Metall in Bayern. Deren Vorsitzender Jürgen Wechsler sitzt im Aufsichtsrat von Schaeffler. Noch immer hohe SchuldenGeißinger steht seit 1998 an der Unternehmensspitze. Unter seiner Führung und mit Unterstützung von Maria-Elisabeth und Georg Schaeffler hatte der Wälzlagerhersteller 2008 die weitaus größere Continental schuldenfinanziert übernommen. Gerade erst hat das Familienunternehmen den Kursanstieg der Conti-Aktie genutzt und sich von weiteren knapp 4 % an dem Dax-Konzern getrennt. Es lasten aber immer noch 9 Mrd. Euro Schulden auf der Familie, die ihren verbleibenden Conti-Anteil von 46 % nun nach Aussagen von CFO Klaus Rosenfeld langfristig halten möchte.