Die Liste der Engagements von Gerd Häusler in der Finanz- und Wirtschaftswelt ist noch recht lang. Der ehemalige Vorstands- und spätere Aufsichtsratsvorsitzende der Bayerischen Landesbank (BayernLB) ist Vorsitzender des Stiftungsrats der Berliner Ratingagentur Scope und gehört den Aufsichtsräten von Munich Re sowie des Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1 an. Zudem ist Häusler, der an diesem Mittwoch 70 Jahre alt wird, seit 1996 Mitglied des Thinktank „Group of Thirty“. In diesem privaten, internationalen Gremium, das sich mit Fragen von Wirtschaft, Finanzen und Politik beschäftigt, sind unter anderem auch ehemalige Zentralbankpräsidenten wie Axel Weber, Janet Yellen und Jean-Claude Trichet.

Seine Berufslaufbahn in der Finanzbranche hatte Häusler in der Deutschen Bank mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann begonnen. Nach dem Jurastudium folgten 22 Jahre in der Deutschen Bundesbank bis 1996, zuletzt als Mitglied des Direktoriums und des Zentralbankrats. Weitere Stationen waren die Dresdner Bank, der Internationale Währungsfonds, die US-amerikanische Investmentbank Lazard und die belgische Beteiligungsgesellschaft RHJ, die 2009 mit General Motors über den Verkauf von Opel verhandelte. Im August 2009 begann Häuslers Zeit in der BayernLB, die ersten Monate im Verwaltungsrat, von April 2010 an für vier Jahre als Vorstandsvorsitzender und nach kurzer Pause bis April 2018 dreieinhalb Jahre als Aufsichtratschef.

Häusler leistete einen wesentlichen Beitrag zur Sanierung der BayernLB. Sein Geschick in Verhandlungen zeigte er besonders, als in Brüssel um das Beihilfeverfahren für die Landesbank gerungen wurde. Heute pendelt der gebürtige Niedersachse immer noch zwischen München und seinem Hauptwohnsitz in Frankfurt sowie einem Domizil an der Nordsee, wie ein Vertrauter berichtet.